Die Hunde hecheln im Takt. Togo, der Leithund, führt sie durch die Nacht. Er nimmt Kurs auf den Norton Sound, die gefährlichste Etappe der ganzen Route. Dort geht es direkt über das Meer, das Eis gilt als extrem tückisch. Seit Stunden heult ein Schneesturm, die Temperatur sinkt stetig, erreicht minus 34 Grad Celsius. Der Schlittenhundeführer Leonhard Seppala weiß, dass sie verloren sind, wenn Togo sich jetzt irrt.
So beginnt die erste Geschichte und sie zog mich sofort in ihren Bann. Katharina Jakob erzählt von Togo, einem eigentlich viel zu schmächtigen Schlittenhund, der sein Gespann 420 Kilometer weit führte, um lebenswichtige Medikamente in die Kleinstadt Nome im Nordwesten Alaskas zu bringen. Und sie erzählt vom Hundeführer Seppala, der seinem Leithund so sehr vertraute, dass er ihn die Entscheidung über den richtigen Weg treffen ließ. Togo irrte sich nicht.
Die hier portraitierten Hunde haben allesamt Großes geleistet.
Da ist zum Beispiel die Blindenhundeführerin Roselle, die ihren Menschen am 11. September 2001 aus dem brennenden Nordturm des World Trade Centers führte. Ganz ruhig, Schritt für Schritt, Treppe für Treppe. Obwohl um sie herum das Chaos herrschte.
Oder Rin Tin Tin, der ein Filmstudio vor dem Bankrott rettete, weil er so ein guter Schauspieler war. Er konnte auf Kommando wie ein Wolf die Zähne blecken oder jämmerlich dreinschauen, sich auf einem galoppierenden Pferd halten und in Bäume klettern. Schon irre.
Das Buch erzählt aber auch von Menschen und ihrer großen Liebe zu Hunden. Denn immer hatten die Hundehelden Unterstützung. Die Menschen sorgten für sie, standen ihnen in Gewitternächten zur Seite, teilten ihre karge Kost mit ihnen und gaben sogar ihre Karriere auf, um bei ihnen bleiben zu können. Das macht dieses Buch so besonders. Diese Freundschaften haben mich tief berührt.
Katharina Jakob liebt Hunde. Das merkt man, als sie im Vorwort von ihrer persönlichen Heldin schreibt: Ihrer Hündin Merle. Ihr ist das Buch gewidmet.