Tuefgründig, bewegend, anders
Das Buch fiel mir durch das gelungene Cover mit der Katze bei einem meiner Streifzüge durch die Buchhandlung auf. Der Klappentext versprach mal einen etwas anderen Roman: die Protagonistin, die nur "die Schriftstellerin" genannt wird, erleidet einen schweren Schicksalsschlag. Daher soll ihr ein Geistführer vom Amt für himmlische Forschung zur Hilfe geschickt werden. Doch es geht etwas schief und der Geistführer landet im Körper einer Katze im finnischen Grenzgebiet zu Sowjetrussland im frühen 20. Jahrhundert...Die Reise der Katze wird auf zwei Ebenen erzählt. Einmal in der Gegenwart in Helsinki mit "der Schriftstellerin" und rund hundert Jahre zuvor im ländlichen Finnland, wo wir Eeva begleiten. Beide Frauen führen nicht immer ein einfaches Leben, kämpfen auf ihre Art und Weise für ein erfülltes Leben. Bald wird auch klar, was die beiden verbindet. Zumeist lesen wir die Erzählungen der Katze, es berichten aber auch beide Frauen in einzelnen Kapiteln immer wieder mal aus ihrer Sicht. Ich hatte bei dem Roman mit vielem gerechnet, allerdings nicht damit, wie tief der Einblick in die Geschichte Finnlands sein wird... die Zeit der Weltkriege, Aufstände, Flucht. Die Katze bildet dabei über die Zeit die verbindende Klammer und gewährt eine besondere Sichtweise auf das Leben der beiden Protagonistinnen. Der Roman ist definitiv anders als ich es erwartet hatte, sprachlich toll ausgearbeitet, Szenen mit Tiefgang und zwei Frauen, die Mut und Stärke beweisen. Ein besonderes Buch, dass einen in seinen Bann zieht, wenn man sich darauf einlässt. Leseempfehlung.