Ich hätte ja nie gedacht, dass mich ein Buch mit einem Einhorn so sehr vom Sofa pustet. Aber da saß ich nun, meine Nichte erwartungsvoll neben mir, und ich musste mich zusammenreißen, nicht heimlich schneller weiterzulesen als sie zuhören konnte. Sternenschweif galoppiert direkt ins Herz und zwar mit funkelnden Hufen, die mehr Glitzer versprühen als jede Geburtstagsfeier mit Einhornkuchen.
Die Geschichten haben genau den richtigen Mix: ein bisschen Magie, ein bisschen Alltagschaos und eine große Portion Mutmach-Glitzerstaub. Das Beste daran? Laura und ihr Einhorn sind nicht einfach nur Zuckerwatte auf vier Hufen, sondern zeigen ziemlich ehrlich, dass Ängste auch dazugehören. Und wie gut es sich anfühlt, wenn man sie gemeinsam überwindet. Meine Nichte hat jedenfalls permanent nochmal! gerufen, während ich schon überlegte, ob ich mir nicht selbst so ein Pony zulege (wobei mein Balkon vermutlich zu klein für ein Einhorn ist).
Die Illustrationen sind übrigens eine eigene Liga Anna-Lena Kühler hat hier kleine Kunstwerke gezaubert. Jede Seite ist so detailverliebt, dass man sich kaum entscheiden kann, ob man weiterlesen oder länger gucken möchte. Ich musste zwischendurch sogar Fotos schicken, weil meine Schwester wissen wollte, warum wir so laut gekichert haben.
Kurzum: Dieses Buch ist kein stilles Vorleseerlebnis, sondern ein Mini-Abenteuer, das Kinderaugen leuchten lässt und Erwachsene heimlich träumen. Und ja ich hätte absolut nichts dagegen, wenn Sternenschweif auch mal bei mir klingeln würde. Wer nach einer Kombi aus Fantasie, Freundschaft und ordentlich Mut sucht, wird hier sowas von fündig. Meine Nichte ist Fan, ich bin Fan und unser Sofa wahrscheinlich auch, das jetzt ein bisschen glitzerstaubig ist.