Das Werk setzt sich mit dem Verhältnis der Katholischen Kirche im Bistum Hildesheim und dem NS-Staat in der Frage der «Sippenforschung» zum Nachweis der «arischen Abstammung» im Zeitraum 1933-1945 auseinander. Dabei formierte sich ein Netzwerk kirchlicher und staatlicher Organisationen, die in dieser Frage korrespondierten.
Die Studie nimmt die Kirchenbücher im Bistum Hildesheim im «Dritten Reich» 1933 bis 1945 in den Blick. Nach der Machtübernahme 1933 verlangten die Nationalsozialisten den Nachweis der "arischen" Abstammung von deutschen Bürgern. Dieser konnte bis vor dem Jahr 1876 nur über die Einträge in den kirchlichen Tauf-, Trau- und Totenbüchern bis ins 17. Jahrhundert zurück nachgewiesen werden. Im Bistum Hildesheim wurde 1935 deshalb ein Kirchenbucharchiv am Domhof 15 eingerichtet, um dort die Urkunden über die Abstammung auszustellen. Bis Kriegsende 1945 wurden Tausende Urkunden durch das Kirchenbucharchiv ausgestellt. Dabei kam es zu Kontakten mit den nationalsozialistischen Behörden, die sich der Durchführung der «Sippenforschung» widmeten. Die historischen Prozesse im System dieser «Sippenforschung» werden von der Studie anhand zahlreicher Quellen aus Archiven und Bibliotheken analysiert und das Verhältnis von Katholischer Kirche und NS-Staat im Bistum Hildesheim betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
Die Kirchenbücher der Katholischen Kirche Auf dem Weg zum Kirchenbucharchiv 1935 Die Arbeit des Kirchenbucharchivs Die Kirchenbücher in den Pfarrgemeinden Die Sorge um den Erhalt der Kirchenbücher Die Verkartung und Photokopierung Die Entstehung einer Archivpflege Das Kirchenbucharchiv im Krieg 1939-1945 Widerstand gegen das System der «Sippenforschung»? Die Rettung der Kirchenbücher 1945 Das Kirchenbucharchiv nach dem Krieg
Es wurden noch keine Bewertungen abgegeben. Schreiben Sie die erste Bewertung zu "Die Kirchenbücher und die nationalsozialistische 'Sippenforschung' im Bistum Hildesheim" und helfen Sie damit anderen bei der Kaufentscheidung.