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Produktbild: Am Boden | Marc Lunghuß
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Am Boden

Roman

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BEHAGLICHKEIT UND UNBEHAGEN
Der Roman verknu pft eine Familiengeschichte mit der Geschichte eines einst beliebten jetzt verpönten Bodenbelags:
-> Der Teppichboden: Symbol fu r Wärme, Weichheit, Geborgenheit. Ab den fu nfziger Jahren Siegeszug des zugeschnittenen und von Wand zu Wand verlegten Teppichbelags, Inbegriff westdeutscher Wohnlichkeit. In den Neunzigern dann der Niedergang. Teppichboden gilt fortan als Milbennest und Dreckschleuder.
-> Die Familiengeschichte: Eine Kleinfamilie westdeutschen Durchschnitts. Mutter Hausfrau, Vater Teppichvertreter, die Kinder erwachsen und aus dem Haus. Dann der freie Fall: Der Vater verstirbt. Der Roman spielt in den sechs Tagen, die zwischen Tod und Beerdigung liegen. Ohnmacht, Abwehr, schon immer schwelende Konflikte.
Der Zustand: bodenlos.

»Ein schönes Heimbewahrt das Glu ck« (Karstadt-Teppichwerbung 1953)

IM CITROEN AUF DER FLUCHT ZUM VATER
Der Sohn irrt im Citroen seines Vaters auf den Straßen Niedersachsens herum. Der Vater ist eben erst verstorben,
der Sohn ist auf der Flucht. Aber nicht vor der Polizei oder vor einer unerwu nschten Erbschaft sondern vor der eigenen Trauer.
Sein Leben lang hat der Sohn den Vater fu r das freundliche Wesen und die weiche Teppichware verachtet, mit denen dieser hausieren ging. Hielt ihn deshalb fu r einen Verlierer, der in einer ru cksichtslosen Gesellschaft das perfekte Opfer abgab. Doch mit jedem Kilometer seiner scheinbar ziellosen Fahrt kommt der Sohn dem Vater näher, und Verachtung entpuppt sich als tief empfundene Liebe.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
15. Oktober 2024
Sprache
deutsch
Untertitel
Roman. Empfohlen von 20 bis 99 Jahren. FSK ohne Altersbeschränkung. Erste Auflage im Oktober 2024. Fotodokumente.
Auflage
Erste Auflage im Oktober 2024
Seitenanzahl
192
Altersempfehlung
von 20 bis 99 Jahren
FSK-Freigabe
0
Autor/Autorin
Marc Lunghuß
Illustrationen
Fotodokumente
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Abbildungen
Fotodokumente
Gewicht
512 g
Größe (L/B/H)
226/140/19 mm
ISBN
9783982170565

Portrait

Marc Lunghuß

Geboren 1974 in Gehrden. Studium der Philosophie und Germanistik in Heidelberg und Berlin. Als Regisseur Theaterinszenierungen in Frankfurt/Main, Leipzig, Bochum, Stuttgart u. a. ; als Autor Veröffentlichungen von Kurzprosa und Erzählungen in Literaturzeitschriften und Anthologien. Diverse Stipendien, unter anderem Autorenwerkstatt am Literarischen Colloquium Berlin und Alfred-Döblin-Stipendium.

Pressestimmen

Besprechung vom 05.01.2025

Unterschätzt, verkannt und oft schlecht verklebt

"Am Boden" erzählt von einem Handelsvertreter für Teppichboden und einem in Ungnade gefallenen Bodenbelag.

Besprechungen von Romanen gehören, so vermuten wir, ohne die letzten Ausgaben eingehend studiert zu haben, nicht zur Kernkompetenz von "boden wand decke", dem "Fußbodenmagazin für Handwerk und Handel". Aber auch dort findet man ab und an treffende literarische Beobachtungen, zum Beispiel diese: "Es gibt nicht viele Romane, in denen die Bodenbelagsbranche eine Rolle spielt." Umso neugieriger machte uns ein Buch, das ausgerechnet den Teppichboden in den Vordergrund stellt. Nicht den Teppich, der auch heute noch in vielen Wohnungen herumliegt, sondern den flächendeckenden, in unserer Vorstellung oft etwas angeranzten Teppichboden, der jeden Winkel des Zimmers ausfüllt und selbst in Büros inzwischen nicht mehr allzu häufig verlegt wird.

Der Roman mit dem genialen Titel "Am Boden" erzähle, so schreibt der Autor Marc Lunghuß in einer E-Mail, von einem "Handelsvertreter für Teppichboden, der in den Siebziger- und Achtzigerjahren die goldene Teppichbodenzeit erlebt, in den Neunzigern dann aber den Aufstieg des Parketts". Das Holz, so stellt Lunghuß fest, habe gewonnen. Eine Ehrenrettung des grauen Staubfängers - das wollten wir natürlich unbedingt lesen. Lunghuß legte dem Roman dann gleich noch einen Sticker bei, der sein Anliegen verdeutlichte: "I like Teppichboden".

Wenn man bedenkt, wie man seinen Alltag verbringt, in der U-Bahn, im Supermarkt, beim Staubsaugen, und wie viele Leute Optiker, Handwerker oder eben Vertreter sind, ist es eigentlich erstaunlich, wie wenig Raum diese Tätigkeiten und Berufe in der Literatur einnehmen. Haben Sie schon einmal in einem Roman gelesen, dass es auch eine Frage der Faser ist, wie gut sich ein Rotweinfleck entfernen lässt? Und wie man diesen sogenannten "Rotweintest" besonders effektvoll durchführt? "Am Boden" scheut diese Details nicht, Lunghuß steigt gleich zu Beginn tief ins Handwerk ein: "Schockierend, mit welcher Ignoranz so mancher Teppichboden verklebt ist. Absoluter Höhepunkt dieser Ignoranz ist die Verklebung auf voller Fläche. Ein vollflächig verklebter Teppichboden ist pure Zukunftsverweigerung, ist Todesverdrängung oder Ausdruck einer bösartigen, rachsüchtigen Persönlichkeit: Der Nachwelt soll nichts geschenkt werden, sie soll es verdammt noch mal schwer haben."

Natürlich ist der Teppichboden in diesem Roman dann doch eine Metapher: für den Wandel der Bundesrepublik, für das Leben des Vaters, den der Sohn, wie so viele Leute den Teppichboden, immer unterschätzt und verkannt hat. Das ist eine rührende Geschichte, aber Vater-Sohn-Geschichten kennen wir ja schon, wir wollen mehr Teppichbodengeschichten, gern auch etwas über Raufasertapete oder Badverkachelung. "boden wand decke" attestiert Lunghuß jedenfalls eine große Kompetenz, die er von seinem Vater, selbst Vertreter für Teppichböden, erworben haben müsse: "Anders wären die vielen Beobachtungen rund um Bodenbeläge in diesem Buch nur schwer zu recherchieren gewesen."

ANNA VOLLMER

Marc Lunghuß, "Am Boden". Roman. Bärmeier und Nikel, 193 Seiten

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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Von Leserin am 10.11.2024

Klare Empfehlung

Ein wunderbares Buch, das es schafft, berührend, klug und trotzdem auch lustig zu sein. Mir ist die Vaterfigur über die vielen Anekdoten richtig ans Herz gewachsen. Eine Reise in die Vergangenheit, in eine Vater-Sohn-Beziehung, in die Provinz und in ein fast ausgestorbenes Gewerbe, die ich sehr empfehlen kann. Das Buch ist auch sehr schön gestaltet (z.B. mit Fotos), was es auch zu einem schönen Geschenk macht. Ich würde es auf jeden Fall wieder lesen/ kaufen.
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