Auf Basis des SOEP wird die Entwicklung der Mehrfachbeschäftigung in Deutschland untersucht. Mittels Panel-Analysen wird der Zusammenhang von Zweitbeschäftigung, atypischer Arbeit und Einkommensarmut gezeigt. Dabei wird die doppelte Rolle von Nebenerwerbstätigkeit als Konsequenz von Einkommensarmut und Mittel zur Armutsvermeidung empirisch belegt.
Die seit den Hartz-Reformen gestiegene Zahl Nebenbeschäftigter bei gleichzeitiger Zunahme des Armutsgefährdungsrisikos wecken Zweifel an der bislang gültigen Annahme der Wohlstandssicherung durch eine Erwerbstätigkeit. Der Autor untersucht empirisch mit Daten des Sozio-oekonomischen Panels die Entwicklung der Mehrfachbeschäftigung und deren Zusammenhang mit atypischer Arbeit. Mittels Längsschnittsanalysen werden die zwischen finanzieller Not und nebenberuflicher Selbstentfaltung verorteten Motive für Mehrfachbeschäftigung analysiert. Dabei zeigt sich, dass Zweitbeschäftigung sowohl die Konsequenz von Einkommensarmut ist, als umgekehrt ein Mittel zur Armutsvermeidung darstellt. Auf Basis dieser Ergebnisse werden Politikempfehlungen zur rechtlichen Ausgestaltung der Mehrfachbeschäftigung formuliert.
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