Unterschiedliche Fragehorizonte dieses Kommentars ergeben das Bild einer Schrift, die ihr Publikum _hinsichtlich der Richtigkeit des eigenen Bekenntnisses zur Messianität und Gottessohnschaft _Jesu vergewissern will.
Wie wirkte das Markusevangelium auf die ersten Hörer:innen und Leser:innen?
In seinen Kommentar nimmt Martin Meiser Einsichten aus der strukturalistischen wie poststrukturalistischen _narrativen Analyse und dem Performance Criticism auf. Textgeschichte wird bisweilen als _Auslegungsgeschichte thematisiert. Wahrnehmungen späterer Christentumskritik und Einsichten des Performance Criticism _lassen konvergieren darin, dass sie als ursprünglichen Rezeptionshorizont für das Markusevangelium die _Verbreitung innerhalb der eigenen Gruppe als Normalfall nahelegen. _ Diese Gruppe soll für missionarische Arbeit ebenso wie für die Auseinandersetzung mit nicht _an Jesus glaubenden Juden zugerüstet werden. Den autoritativen Referenzrahmen bildet die _Heilige Schrift Israels, obwohl sich der Verfasser nicht mehr an Speise- und Reinheitshalacha _gebunden fühlt und keine positive Hoffnung für die politische Größe Israel entwickelt.