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Die Richtige

Roman | 'Extrem empfehlenswert. Ein großes sprachliches Vergnügen.' (Jörg Magenau, rbb)

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Mit diesem Roman erklimmt Martin Mosebach neue Höhen - ein großes Buch, bildstark, voller Überraschungen und hinreißend erzählt.

Zwei Frauen, ein Maler und eine Warnung: »Werden Sie nicht sein Modell! «

'Die Richtige' ist etwas Besonderes im Werk von Martin Mosebach, steht für sich - als Spiegel, als Brennglas, als Kostbarkeit. Ein virtuos und mit großer Menschenkenntnis erzählter Roman über die Abgründe in menschlichen Beziehungen, über Kunst und Leben, Liebe und Macht.

Ein verblühtes Azaleenbäumchen, fast schon im Müll, und dann, ganz unerwartet, eine rosa Wolke, neues Grün - »so müsste man arbeiten, wie diese Pflanze! « Sagt Louis Creutz, ein Maler, der über Grenzen hinweggeht, weil er keine sieht. Von den Menschen, die mit ihm in Berührung kommen, profitiert er, solange sie ihm nützlich sind, und dann lässt er sie fallen. Meist sind es Frauen, seine Modelle. Eine von ihnen ist inzwischen obdachlos, eine Streunerin mit goldgefärbten Locken, schwarzem Seidenumhang und einem unheimlichen Maskengesicht. Eine andere, noch junge, lebensfrohe, die barfuß in Sandalen der Kälte trotzt, schlägt jede Warnung in den Wind.

Mit diesem Roman erklimmt Martin Mosebach neue Höhen - ein großes Buch, bildstark, voller Überraschungen und hinreißend erzählt.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
13. März 2025
Sprache
deutsch
Untertitel
Roman | 'Extrem empfehlenswert. Ein großes sprachliches Vergnügen. ' (Jörg Magenau, rbb). 1. Auflage.
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
352
Autor/Autorin
Martin Mosebach
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
450 g
Größe (L/B/H)
211/135/32 mm
ISBN
9783423284554

Portrait

Martin Mosebach

Martin Mosebach, geboren 1951 in Frankfurt am Main, war zunächst Jurist, dann wandte er sich dem Schreiben zu. Seit 1983 veröffentlicht er Romane, dazu Erzählungen, Gedichte, Libretti und Essays über Kunst und Literatur, über Reisen, auch über religiöse, historische und politische Themen. Über die Jahre erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Preise, etwa den Kleist-Preis, den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, den Georg-Büchner-Preis und die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt. Er ist Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung, der Deutschen Akademie der Künste in Berlin-Brandenburg sowie der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Zuletzt veröffentlichte er den Roman Die Richtige . Er lebt in Frankfurt am Main.

Pressestimmen

Martin Mosebachs lässiger Künstlerroman ist unterhaltsam, aber auch sehr böse. Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

Eine pessimistischere, um nicht zu sagen zynischere Entlarvung des Kunstbetriebs und des Absolutheitsanspruchs eines Künstlers, der sich doch immer wieder in das Netzwerk dieses Betriebs verstrickt, ist kaum denkbar. Mosebach schildert sie mit gnadenloser Objektivität. Dieter Borchmeyer, Neue Zürcher Zeitung

Mosebach erzählt den Niedergang so präzise und meisterhaft, dass man ihm Grausamkeiten verzeiht. Ein richtiges Lese-Erlebnis. Christian Ebinger, Nürnberger Nachrichten

Es gibt nicht mehr viele, die einen Roman so erzählen können. Stefan Kiste, Stuttgarter Zeitung

Aber es ist die Figur des Künstlers, die Mosebach fast lustvoll und vielleicht mit einer Spur Selbstironie in seinem großartigen Buch demontiert. Ulrike Moser, Cicero

Martin Mosebach porträtiert auf gekonnte, ja faszinierende Weise einen Thomas Mann-Charakter, der innerlich zerrissen ist zwischen Apoll und Dionysos. Jan Drees, Deutschlandfunk, Büchermarkt

Die Richtige ist ein spitzfedriges und hellsichtiges Psychogramm einer deformierten Künstlerseele und seiner Entourage. Der präzise Wortmaler Mosebach skizziert mit bedächtiger Eleganz ein Beziehungsgeflecht aus Hingabe, Hohn, Neid, Zynismus, Kalkül und zuverlässiger Illoyalität. Das Wort vorzüglich kommt einem in den Sinn, wenn man Mosebach liest. Bernd Melichar, Kleine Zeitung

Mit Die Richtige vollführt Mosebach nun aufs Neue eine Meisterleistung die Lektüre verläuft indes nicht ohne tiefgreifende Erschütterungen. Manuel Wenda, Allgemeine Zeitung

Seine federnde, aufgeladene, tänzelnde Sprache, seine fröhlich-lauernde Beobachtung der Seltsamkeiten des menschlichen Treibens bleiben unverwechselbar und unerreicht in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Alexander Solloch, SR 2 KulturRadio

Allein wie Flora eingeführt wird, ist in dieser Form ein außergewöhnliches Porträt eines Menschen. Martin Maria Schwarz, HR 2

Dieses Buch ist nicht nur geeignet, die Mosebach-Liebhaber reizvoll zu verstören, sondern auch bisherige Verächter für diesen Autor zu gewinnen. Andreas Platthaus, FAZ

Büchner-Preisträger Martin Mosebach rechnet in seinem Roman Die Richtige auf unterhaltsam zynische Art mit einem selbstverliebten Kunstbetrieb ab und erweist sich wieder einmal als brillanter, sprachmächtiger Erzähler. SWR Kultur, lesenswert Magazin

Ein bildstarker Roman mit intensiv gezeichneten Figuren. Sabine Dultz, Münchner Merkur

Extrem empfehlenswert. Ein großes sprachliches Vergnügen. Jörg Magenau, rbb Radio 3

Martin Mosebachs federnde, aufgeladene, tänzelnde Sprache, seine fröhlich-lauernde Beobachtung der Seltsamkeiten des menschlichen Treibens bleiben unverwechselbar und unerreicht in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Alexander Solloch, NDR Kultur, Neue Bücher

Besprechung vom 15.03.2025

Vom moralischen Bankrott des Malers Louis Creutz
Gerichtstag im Werk als literarischer Festakt: Martin Mosebachs neuer Roman "Die Richtige"

"Die Richtige" ist der falsche Titel, aber das kalkuliert ein Schriftsteller wie Martin Mosebach natürlich ein, und das macht die Benennung dann doch wieder richtig. Sprechen wir also lieber davon, dass "Die Richtige" uns auf eine falsche Fährte lockt. Falsch deshalb, weil der Titel suggeriert, Astrid Thorblén, die weibliche Hauptfigur des neuen Mosebach-Romans, wäre genau das, was der Maler Louis Creutz, ihr männliches Pendant, gesucht hat, als er sie zu seinem Modell macht. Tatsächlich aber kann es ihm kein Modell recht machen, wie Creutz persönlich Thorblén nach deren erstem Atelierbesuch mitteilt: "Für mich als Maler und auch für die Betrachter meiner Bilder zählt allein das Bild und nicht das Modell. Meine Täuschungen beim Studium des Modells sind der Maßstab. Ich will mein Modell so malen, daß die Begegnung mit dem realen Modell eine gewisse Enttäuschung auslöst." Dass auch für das Modell die Begegnung mit dem Maler eine Enttäuschung bereithalten könnte, kommt dem selbstbewussten Creutz nicht in den Sinn. Die ohnehin fragile Thorblén wird an ihr zerbrechen.

Auf den ersten Blick ist alles beim Alten im neuen Mosebach: eine männliche Kraftnatur, die in viriler Selbstüberschätzung (der vorletzte Roman hieß nach seiner Hauptfigur "Krass") ebenso aus der Zeit gefallen zu sein scheint wie die ätherischen jungen Frauen, die diese Männer umschwirren. Doch diesmal wird es existenziell - niemals zuvor ging Mosebach derart gnadenlos mit seinem Personal ins Gericht. Besonders der bildende Künstler Creutz erweist sich als blind für seine Mitmenschen, doch damit ist er nicht allein. Das Abschlusskapitel trägt als einziges unter den insgesamt 33 des Romans eine Überschrift: "Ein Sextett der Mißverständnisse". Das wäre ein probater Titel für "Die Richtige" gewesen. Und vermutlich erschien er gerade deswegen dem an Oberflächenphänomenen wenig interessierten Mosebach als falsch.

Man hat ihm seine betonten Mann-Frau-Dichotomien oft vorgeworfen, doch das hat den 1951 geborenen Schriftsteller nie vom Kurs abgebracht, zumal seine genderempfindlichen Kritiker die geradezu übersensiblen Männerfiguren ausblenden, die schon 1982 im wundersamen Debütroman "Das Bett" in Stephan Korn eine Ausprägung fanden und seitdem für das belletristische Schaffen dieses Autors genauso charakteristisch geworden sind wie dominante Matronen, deren erste sich auch schon in "Das Bett" fand (die Mutter des Sensiblen). In "Die Richtige" treten nun die wohlhabende Beate, die gemeinsam mit ihrem Mann Rudolf zu den treuesten Sammlern der Bilder von Louis Creutz gehört, und der Kunsthistoriker Rucktäschel als kommender Biograph des Malers in diesen Rollen auf, aber sie stehen gegenüber dem Protagonistenpaar in zweiter Reihe - nicht weil Mosebach hier die von Creutz und Thorblén repräsentierten Klischeevorstellungen exponieren und damit bestätigen wollte, sondern weil er sie diesmal genussreich zerstört.

"Die Richtige" ist der Nachfolgeroman zum Ende 2022 erschienenen "Taube und Wildente". Auch inhaltlich, denn dort ging es um ein Gemälde, das einem Brand zum Opfer fällt, und auf dieses buchstäbliche Kunststück von Buch folgen nun zwei Künstlerschicksale. Deren eines sich anfangs als gerader Erfolgsweg darbietet: Louis Creutz, geboren 1972, genießt Weltruhm, und wie bei Ralph Krass wird seine singuläre gesellschaftliche Stellung vor italienischer Kulisse inszeniert. Diesmal in Venedig, wo Creutz auf die anderthalb Jahrzehnte jüngere Thorblén aufmerksam wird, eine begabte Sängerin, die jedoch nichts aus ihrem Talent gemacht hat. Das spätere Modellstehen wird für die Verlustempfindung kompensieren: "Das Erleben des eigenen Körpers, das Sichzeigen, das Betrachtetwerden, wohl auch das Bewundertwerden - das war ihr jetzt ein Bedürfnis, genauso schön wie das Singen." Am Ende wird es mehr Erlebnis des eigenen Körpers gegeben haben, als ein Mensch verträgt.

Das Credo des Malers wird vor der morbiden Schönheit des dem Untergang geweihten Venedigs ausbuchstabiert: "Er wollte seine Unabhängigkeit von äußeren Einflüssen demonstrieren, auch wenn sie zerstörten, was sein Leben ausmachte, als wäre er mit seiner Lebensarbeit nicht ein, wenn auch kleiner, Bestandteil der bedrohten Kultur; noch in einem Rettungsboot werde er nach nichts anderem trachten, als seine Malerei bald irgendwo fortzusetzen." Für Creutz gibt es nichts als die Kunst. Seine Kunst.

Derart durchs Faszinosum fürs Ästhetische lebensfremd erscheinende Figuren laden zu einer Gleichsetzung mit ihrem Schöpfer geradezu ein: Mosebach kann gewiss nicht nur als einer der kunstfertigsten deutschen Autoren bezeichnet werden, sondern auch als einer der kunstgläubigsten. In seinen Auseinandersetzungen mit Kunstschönheit (vor antiker Folie etwa in "Die Türkin", vor exotischer in "Das Beben", vor barocker in "Das Bett", darüber hinaus in zahlreichen essayistischen Einlassungen zur Malerei) steckt immer besonders viel von ihm selbst. Die in "Die Richtige" erfolgende moralische Dekonstruktion von Creutz ist deshalb bemerkenswert. Dieses Buch ist nicht nur geeignet, die Mosebach-Liebhaber reizvoll zu verstören, sondern auch bisherige Verächter für diesen Autor zu gewinnen. Hier schreibt jemand an einem Werk fort, das plötzlich weit weniger in geregelten Bahnen verläuft als das bildnerische des Louis Creutz, und für die menschenmanipulierende Künstlerfigur des neuen Romans ist kein Hauch von Sympathie zu spüren. Mosebach betrachtet seinen Protagonisten mit dem Blick eines Entomologen, dem gegenüber dem Studium des Objekts seiner Neugier an dessen Überleben nichts liegt.

Und so tritt der als Malerfürst wie aus einer anderen Epoche auf uns gekommene Louis Creutz (die Initialen und manches Handwerkliche verweisen auf Lovis Corinth) bereits im Moment des Romanbeginns als ein vom kühlen Wind umspielter Mann vor uns, dessen Scheu vor Wärme schon die Lieblosigkeit sichtbar werden lässt, die im Laufe der Handlung den realen Tod eines anderen provozieren wird - und den moralischen seiner selbst. Das Einzige, was Martin Mosebach als Verfasser und Louis Creutz als Hauptakteur des Romans "Die Richtige" miteinander verbindet, ist die jeweils von ihnen bei ihrer Kunst praktizierte Verhaltenslehre der Kälte. Bei Creutz schaudert uns dabei vor Abscheu, bei Mosebach vor Wonne. ANDREAS PLATTHAUS

Martin Mosebach: "Die Richtige". Roman.

Dtv, München 2025. 348 S., geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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Von Johanna Berger am 15.05.2025

Kunst!

Ein Buch für Freunde der Malerei. Aber nicht des kaltschnäuzigen Malers, der darin portraitiert wird. Einer, der seine Modelle zu Objekten macht, sie manipuliert, ausnutzt. Und das alles beschrieben in einer äußerst eleganten und bildreichen Sprache. Louis Creutz mag keine Portraits. Schon gar nicht von den Frauen, die ihm Modell sitzen oder liegen. Ihn interessiert die Haut, das "Inkarnat", deshalb nur Akte. Die Haut sei es, die den Menschen repräsentiere. Da gebe es Beispiele, etwa "das Marzipan-Inkarnat von Ingres und das Schinken-Inkarnat von Franz Hals, das Elfenbein-Inkarnat von van Eyck und das durchblutete Inkarnat von Courbet". Astrid ist eine der Frauen, die sich willig zum Objekt machen lassen, sie ist die "Richtige". Sie bildet sich ein, da sei etwas Gegenseitiges, wird zur Figur in seinem Beisein, eine Figur, die sich wortwörtlich mit Haut und Haar in die Hände des Malers gegeben hat. Wie gebannt. Erst als der Maler nicht nur die Frau, sondern auch deren Mann zu seinen Zwecken benutzt, beginnt das "Unbehagen an ihrer Rolle" zum Zorn der Frau zu werden, zur Verzweiflung, an der sie zerbricht. Nur hier lernt man sie richtig kennen: nicht als Geschöpf anderer, sondern als gebrochene Person. Es geht in dem Buch um die Macht des Malers, die Scheinheiligkeit des Kunstbetriebs, um das Fehlen jeglicher Empathie, um Liebe und existenzielle Einsamkeit. Wer Identifikationsfiguren sucht, sucht vergeblich. Der Roman ist ein großes Kunstwerk, aber keines das den Frauenfiguren mehr zugesteht als eine Opferrolle. Im Mai 2025 auf der Bestenliste des SWR.
Von Anonym am 06.04.2025

Hatte so meine Schwierigkeiten mit der Geschichte

Ich fand, dass die Buchbeschreibung zwar eigenwillig, aber doch interessant war und wollte gerne mehr über diesen sonderbaren Künstler lesen, dessen Modelle solch sonderbare Schicksale ereilen. Den Plot fand ich dann aber weniger explizit, als ich erwartet hatte und so richtig bin ich einfach nicht in der Geschichte angekommen. Der Erzähltstil ist teilweise sehr steif und manchmal fast schon schwülstig in seinen Beschreibungen. Die Sprache hat einen teils nostalgischen, teils altbackenen Anklang, der irgendwie zum Setting und den gesellschaftlichen Umständen passte, aber nicht immer ganz einfach zu lesen war. Louis Creutz fand ich vor allem zu Anfang schwer greifbar. Obwohl er so in den Fokus gestellt wird, bleibt er unnahbar. Seine abschätzende und abschätzige Art anderen gegenüber fand ich aber eher unangenehm und bin nicht wirklich warm mit ihm geworden. Generell habe ich die Geschichte eher als abstrakt empfunden. Inhaltlich nimmt die Geschichte eher langsam Fahrt auf, die Virtuosität die bei der Buchbeschreibung so angepriesen wurde, war scheinbar zu subtil um von mir wahrgenommen zu werden. Vielleicht bin ich aber auch einfach nicht die Zielgruppe. Worin das Buch für mich aber wirklich glänzt war das nuancierte Beschreiben zwischenmenschlicher Beziehungen. Das war teilweise wirklich pointiert, scharf beobachtet und mit Biss rübergebracht. Insgesamt hat mich das Buch nicht ganz abgeholt.
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