Als Mutter eines Dreijährigen und eines Einjährigen spricht mich Geschwisterkinder von Martina Stotz besonders an unser Familienalltag mit zwei kleinen Kindern ist laut, lebendig und manchmal einfach chaotisch. In solchen Momenten fühle ich mich oft hin- und hergerissen: Zwischen Aufmerksamkeit für meinen großen Schatz und dem Bedürfnis, auch dem kleinen ein Ich bin jetzt auch da-Gefühl zu geben.
Stotz weiß genau, worüber sie spricht. In ihrem Buch verknüpft sie fundierte Forschung mit praktischen, alltagstauglichen Tipps: Rollenspiele, einfache Übungen und Gesprächsanregungen helfen dabei, Konflikte nicht immer nur als störend zu erleben, sondern als Chancen für Wachstum und Verständnis. Gerade die Idee, Streitigkeiten in respektvolle Dialoge zu verwandeln, finde ich unglaublich wertvoll gerade weil meine Kinder noch sehr jung sind und es vielen Kleinen noch schwerfällt, ihre Gefühle verbal auszudrücken.
Für mich ist das Buch wie eine Landkarte durch den Geschwisteralltag: Es zeigt Wege auf, wie man Eifersucht, Konkurrenzdenken oder das Gefühl, übersehen zu werden, früh erkennen und liebevoll moderieren kann ohne dabei auf ständiges Eingreifen setzen zu müssen. Besonders gut gefällt mir, dass Stotz nicht nur Lösungen präsentiert, sondern uns Eltern auch ermutigt, die Beziehung zwischen den Geschwistern aktiv zu gestalten und zu stärken.
Ein kleiner Wermutstropfen: Manchmal wünscht man sich als gestresste Mutter von Kleinkindern schnell verfügbare Kurztipps und man braucht etwas Zeit, die Übungen tatsächlich umzusetzen. Aber gerade diese Tiefe macht das Buch auch so wertvoll: Es ist kein oberflächlicher Ratgeber, sondern eine langfristige Begleitung.
Fazit:
Geschwisterkinder ist für mich kein Nettes Extra, sondern ein richtiger Anker im turbulenten Alltag mit zwei Kleinkindern. Es hat mir geholfen, Konflikte nicht als unvermeidlich, sondern als gestaltbar zu sehen und mir Tools gegeben, um das Miteinander meiner Kinder achtsam zu begleiten.