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Produktbild: Das Philosophenschiff | Michael Köhlmeier
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Das Philosophenschiff

Roman

(229 Bewertungen)15
240 Lesepunkte
Buch (gebunden)
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Eine beinahe wahre Geschichte vom "erstklassigen Erzähler Michael Köhlmeier." Denis Scheck, ARD DruckfrischMit diesem großen Werk schließt Michael Köhlmeier an seinen Bestseller "Zwei Herren am Strand" an. Zu ihrem 100. Geburtstag lädt die Architektin Anouk Perleman-Jacob einen Schriftsteller ein und bittet ihn darum, ihr Leben als Roman zu erzählen. In Sankt Petersburg geboren, erlebt sie den bolschewistischen Terror. Zusammen mit anderen Intellektuellen wird sie als junges Mädchen mit ihrer Familie auf einem der sogenannten "Philosophenschiffe" auf Lenins Befehl ins Exil deportiert. Nachdem das Schiff fünf Tage und Nächte lang auf dem Finnischen Meerbusen treibt, wird ein letzter Passagier an Bord gebracht und in die Verbannung geschickt: Es ist Lenin selbst.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
29. Januar 2024
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
221
Autor/Autorin
Michael Köhlmeier
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
316 g
Größe (L/B/H)
204/127/23 mm
ISBN
9783446279421

Portrait

Michael Köhlmeier

Michael Köhlmeier, 1949 in Hard am Bodensee geboren, lebt in Hohenems/Vorarlberg und Wien. Bei Hanser erschienen zuletzt die Novelle »Der Mann, der Verlorenes wiederfindet« (2017), »Die Märchen« (mit Bildern von Nikolaus Heidelbach, 2019), der Essayband »Das Schöne« (59 Begeisterungen, 2023), der Gedichtband »Im Lande Uz« (2024) sowie die Romane »Matou« (2021), »Frankie« (2023), »Das Philosophenschiff« (2024) und »Die Verdorbenen« (2025). Michael Köhlmeier wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. 2017 mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie dem Marie Luise Kaschnitz-Preis für sein Gesamtwerk und 2019 mit dem Ferdinand-Berger-Preis. Im Jahr 2020 war er Träger des Johann-Nestroy-Rings.

Pressestimmen

Michael Köhlmeier gelingt mit dieser cleveren und gewitzt erzählten Geschichte eine Parabel auf den linken politischen Terror Der Roman ist ein Meisterwerk der Erzählkunst, in dem Realität und Fiktion auf gekonnte Weise miteinander verwoben werden spannend, tiefgründig und humorvoll zugleich. Und wie gesagt: brandaktuell. Michael Luisier, SRF2 Kultur, 25. 02. 24

Eine berührende, politisch hellsichtige Parabel auf die Politik des Terrors Präzise sind die Dialoge, verspielt die längeren Prosapassagen. Köhlmeier beweist auch mit diesem Buch seine literarische Könnerschaft. Carsten Otte, SWR2 lesenswert, 28. 01. 24

Ein spannender, kluger, mit großer formaler Könnerschaft erzählter Roman. Karl-Markus Gauß, Süddeutsche Zeitung, 07. 02. 24

Eine eindringliche, leicht und zugleich zweifelnd erzählte Geschichte vom Scheitern großer Ideen im 20. Jahrhundert Ein sehr kluger und dabei wahnsinnig leicht und angenehm und wie ein Parlando zu lesender Roman, über den man lange nachdenkt. Verena Auffermann, Deutschlandfunk Kultur, 31. 01. 24

Ein poetisches Buch der Unruhe. Hinter diesem wunderbaren Roman steht die Frage nach den Grundstrukturen des Terrors. Judith Kuckart, Neue Züricher Zeitung, 30. 06. 24

Ein klassisch-köhlmeiersches Spiel zwischen Fakt und Fiktion. Alice Pfitzner, ORF ZiB, 29. 01. 24

Ein mutiger Blick auf die ewig korrumpierende Macht, die selbst dann gefährlich wird, wenn sie das Gute will. Maximilian Sippenauer, Titel, Thesen, Temperamente, 21. 01. 24

Ein Schelmenstück des Vorarlbergers, das nicht nur dem Gründer der Sowjetunion voller Hintersinn huldigt` Mit all ihren kunstvollen erzählerischen Flauten ist Michael Köhlmeiers nasse Klassenfahrt ein langes, eindringliches Gedankenspiel. Kann sein, dass das Lenin-Jubiläum sich von diesem wunderbar boshaften Anschlag nicht mehr erholen wird. Kein Klassenkampf, sondern famose Spiegelfechterei. Ronald Pohl, Der Standard, 29. 01. 24

Besprechung vom 13.03.2024

Unerwünscht in Sowjetrussland

Historisch inakkurat, aber gut erfunden: Michael Köhlmeier lässt seine vertriebene Heldin im Roman "Das Philosophenschiff" auf Lenin treffen. Der aber gar nicht an Bord gewesen ist.

Er hat es wieder einmal geschafft: Michael Köhlmeiers kürzlich erschienener Roman "Das Philosophenschiff" hat zuverlässig die Bestsellerlisten erstürmt. Damit schließt Köhlmeier direkt an seinen Erfolgstitel "Frankie" aus dem letzten Jahr an. Wenn man ihn danach fragt, wie er es schafft, ein so ungemein produktiver und zugleich erfolgreicher Autor zu sein, verweist er galant auf seine Figuren: Es seien nicht die Ideen, die aus ihm heraussprudeln, sondern vielmehr die Figuren, die "kommen oder nicht kommen. Wenn sie kommen, bringen sie eine Geschichte mit, die erzählen sie mir, und ich schreibe mit." So jedenfalls beschreibt Köhlmeier es im verlagseigenen Interview zu "Frankie".

In exakt diesen Worten resümiert sich zugleich der Aufbau des neuen Romans: Die Hauptfigur, die gefeierte Architektin Anouk Perleman-Jacob, kommt auf den Erzähler zu und bittet ihn, einen Teil ihrer Lebensgeschichte zu erzählen. Diese erzählerische Rahmung ist jedoch nicht nur zu Beginn und Ende des Romans präsent, vielmehr werden fast alle Kapitel von ihr ein- und ausgeleitet und stellen die einzelnen Sitzungen dar, in denen sich der Erzähler und die Architektin unterhalten. Die Gesprächsdynamik der beiden Figuren ist geprägt von Misstrauen und Sympathie zugleich, was sich schon daran ablesen lässt, wie der Erzähler auf das Angebot von Perleman-Jacob reagiert: Zwar teilt er wohl nicht die Empörung seiner Frau ("Alter schütze offenbar nicht vor unzumutbarem Verhalten"), möchte aber eigentlich nicht auf das Angebot eingehen. "Aber am nächsten Tag drückte ich wieder auf den Klingelknopf an der Haustür der Villa in Hietzing. In meiner Tasche hatte ich eine Schachtel Marlboro und mein Handy als Aufnahmegerät." Die Gespräche zwischen den beiden sind gespickt mit kleinen Sticheleien und Schlagabtauschen, aber auch freundschaftlichen Annäherungsversuchen. Man merkt, dass Köhlmeiers Erzählen wie gewohnt einen Fokus auf die Figuren und die Beziehung zwischen ihnen legt.

Daneben bleibt aber auch genug Raum für die Geschichte, die Perleman-Jacob erzählen will beziehungsweise von der sie möchte, dass diese literarisiert wird. Denn das Spiel mit der Fiktion thematisieren die Figuren selbst direkt zu Beginn des Romans: "Was niemand weiß, das sollen Sie schreiben, ein Schriftsteller, dem man nicht glaubt, was er schreibt. Gesagt werden soll es. Und wenn es keiner glaubt, umso besser. Aber erzählt werden soll es." Und das, was sie unbedingt erzählt wissen will, ist die Geschichte der Ausweisung ihrer Familie aus Russland auf einem der sogenannten Philosophenschiffe. Perleman-Jacob erzählt von diesem Ereignis aus dem Jahr 1922, von dem Leben mit ihren Eltern in Sankt Petersburg, dem Verhör durch die Geheimpolizei Tscheka und schließlich der Deportation: Mit nur dem nötigsten Gepäck wurden sie auf ein Dampfturbinenschiff gebracht und exiliert. Die anderen Passagiere: ein Dutzend älterer Ehepaare oder Geschwister, allesamt Intellektuelle, die in den Augen der Bolschewiki eine Gefahr darstellten.

Von dieser ungewöhnlichen Überfahrt erzählt die Architektin nun 86 Jahre später, wobei ihr besonders ein Passagier in Erinnerung geblieben ist: Die Rede ist von Lenin, den sie während ihrer nächtlichen Streifzüge auf dem Oberdeck trifft. Neben den philosophisch-anmutenden Gesprächen zwischen der jugendlichen Anouk und dem Revolutionär, der Millionen Tote in Kauf genommen hat, ist es jedoch hauptsächlich eine andere Frage, die für Spannung sorgt: Warum wurden Perleman-Jacob und ihre Eltern aus Russland ausgewiesen? Den anfänglich sehr vagen Erklärungen einer ungünstigen und eigentlich nur losen Freundschaft mit dem Dichter Nikolai Gumiljow und dem Politiker Boris Sawinkow misstraut der Erzähler, weswegen er parallel zu den Gesprächen mit der Architektin auf eigene Faust recherchiert. Im Laufe des Romans stellt sich heraus, dass sein Misstrauen gerechtfertigt ist und die Gesprächspartnerin ihm etwas vorenthält.

Dieser Spannungsbogen ist durchaus gelungen, wird aber leider teilweise davon unterbrochen, dass Perleman-Jacob in assoziativ-ausufernder Manier erzählt. Vermutlich soll dadurch die Mündlichkeit ihres Berichts unterstrichen und auch schlicht ihr Alter authentisch dargestellt werden, dennoch hätte dafür auch ein etwas weniger anekdotischer Stil ausgereicht.

Doch trotzdem muss man Köhlmeier zugutehalten, dass Rahmen- und Binnenerzählung auf sehr geschickte Weise miteinander verwoben sind und auch die Fiktionalisierung von historischen Gegebenheiten gekonnt ist: Die Philosophenschiffe gab es wirklich, Lenin war jedoch nie Passagier auf einem. Anouk Perleman-Jacob ist ein fiktiver Name, aber Karl-Markus Gauß erwähnt in seiner Rezension des Romans in der "Süddeutschen Zeitung", dass biographische Details auf die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky verweisen. Der Erzähler trägt zudem den Namen Michael, weswegen auch die Autofiktion-Sirenen schon angesprungen sind. Die Mischung aus klassischem Erzählen in der Kombination mit dem guten alten (Auto-)Fiktionsspiel sorgt bei Kritikern wie Publikum zielsicher für Begeisterung. Hier fällt das Urteil zwar etwas weniger überschwänglich aus, aber dennoch: Michael Köhlmeier hat mit "Das Philosophenschiff" einen (weiteren) lesenswerten Roman vorgelegt. EMILIA KRÖGER

Michael Köhlmeier: "Das Philosophenschiff". Roman.

Carl Hanser Verlag,

München 2024.

224 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon Yolande am 18.05.2025
Extrem anstrengende Erzählweise, die Geschichte zu Beginn noch ganz interessant, zerfaserte zum Schluss immer mehr ¿
LovelyBooks-BewertungVon Himmelfarb am 28.01.2025
Köhlmeier ist ein begnadeter Stilist, die Geschichte elegant, und der Mix aus Fakten und Fiktion überzeugend, lässt mich aber trotzdem kalt.
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