Nein, für Zeo ist gar nichts in Ordnung - das sieht man schon auf dem Cover: Stirnrunzeln und ein ziemlich verstimmter Blick, was ist los? Nun, es soll ins Ferienlager gehen. Sicher werden da viele Freunde und eine Menge Abenteuer warten. Oder doch nicht? Als es ans Packen geht, hat Zeo es plötzlich gar nicht mehr eilig. Warum? Der Text spricht es nicht aus, aber die Bilder sagen es überdeutlich: Mama und Papa werden nicht dabei sein und das schöne Zuhause auch nicht. Ein Vorgefühl von Heimweh also hat Zeo gepackt. Doch Mama und Papa sind allerliebst: Sie versorgen ihren kleinen Schatz mit ... genau, mit einer Dose Kussbonbons. Sie wissen nicht, was das ist und wie man diese Bonbons herstellt? Hier wird es nicht verraten, denn das müssen Sie selbst sehen und unbedingt nachmachen! Zeo jedenfalls kann nun gut ausgestattet auf die große kleine Reise gehen. Aber das war's natürlich noch nicht: Der Zug fährt in die Nacht, und da sollen alle schlafen. Macht nichts? Nur weil so nette Betreuerinnen dabei sind? Von wegen! Nach sehnsuchtsvollen, bangen Blicken ins Nichts und heftigem Schlucken fängt, wie kann es anders sein, ein ganz Kleiner fürchterlich an zu weinen. Und sofort fühlen sich auch alle anderen "ein bisschen unglücklich". Doch Rettung naht: Die Kussbonbons! Zeo gibt dem Kleinen einen ab, und da wollen natürlich alle Kinder auch so einen Wunderbonbon haben. Ja, das tröstet und verbindet! Am nächsten Morgen ist die inzwischen leere Dose Kussbonbons schnell vergessen, denn die "neuen Freunde haben sich ganz viel zu erzählen ..." - Ein wunderbares und Wunder wirkendes Bilderbuch, das Trost bieten kann nicht nur vor Klassenfahrten, sondern bei allen noch so alltäglichen Trennungen. Und wissen Sie auch um die Langzeitwirkung dieser Geschichte? Sie hält ewig! (Rezension von Gabriele Hoffmann aus dem LibriFachkatalog Harry & Pooh 2009/2010)