Der Autor
Miguel de Cervantes Saavedra (1547-1616) gilt als Spaniens Nationaldichter. Er studierte Theologie an den Universitäten von Salamanca und Madrid, bei denen er die Schriften des Aristoteles und des Erasmus von Rotterdam kennenlernte. 1569 zog er zunächst nach Rom, möglicherweise auf der Flucht vor der spanischen Justiz. Dort trat er als Kammerdiener in die Dienste von Kardinal Giulio Acquaviva ein. Als Mitglied der Infantería de Marina nahm er 1571 an der Schlacht von Lepanto teil, in der Juan de Austria gegen die Türken kämpfte. Nach weiteren Jahren in der spanischen Marine trat Cervantes im September 1575 die Heimreise an. Als sich das Schiff bereits der katalanischen Küste näherte, wurde es von algerischen Korsaren angegriffen, die die überlebenden Passagiere als Sklaven nach Algier verschleppten. Erst nach fünf Jahren und vier erfolglosen Fluchtversuchen konnte Cervantes 1580 durch den Trinitarier-Orden freigekauft werden und nach Spanien zurückkehren. 1585 erschien sein erster Roman »La primera parte de la Galatea«. Im Mai 1590 bewarb er sich für den vakant gewordenen Gouverneursposten der mittelamerikanischen Provinz Soconusco; sein Gesuch wurde jedoch abschlägig beschieden. Danach arbeitete er unter anderem als »Versorgungskommissar der Marineverwaltung« und verbrachte 3 Monate wegen angeblicher Veruntreuung von Staatsgeldern im Gefängnis von Sevilla in Untersuchungshaft. Dort begann er mit der Arbeit an seinem bedeutendsten Werk El ingenioso Hidalgo Don Quijote de la Mancha, dessen erster Teil 1605 erschien. Den zweiten Teil veröffentlichte er 1615. Er starb verarmt am 22. April 1616 in Madrid.
Der Übersetzer
Ludwig Tieck (1773-1853) war ein Dichter, Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer der Romantik. Ab 1792 studierte er Geschichte, Philologie, alte und neue Literatur in Halle, Göttingen und Erlangen. 1794 brach Tieck das Studium ab und kehrte nach Berlin zurück. Dort begann er noch ein Jurastudium, das er ebenfalls abbrach. In Friedrich Nicolais Sammlung Straußfedern veröffentlichte er seit 1795 Unterhaltungsliteratur und literarische Experimente aus dem Geiste der späten Aufklärung; die Prosastücke entstanden zum Teil als Gemeinschaftsarbeiten mit seiner Schwester Sophie. In den Jahren 1799 bis 1800 hielt er sich in Jena auf, wo er zu den beiden Schlegel-Brüdern, Novalis, Clemens Brentano, Fichte und Schelling in freundschaftliche Beziehungen trat. Zusammen bildete der Kreis die sogenannte Jenaer Frühromantik. 1801 zogen Tieck und Friedrich Schlegel nach Dresden. Neben seinen romantischen Arbeiten veröffentlichte er eine Übertragung des Don Quixote von Cervantes. Tiecks sonstige literarische Tätigkeit war während der Dresdner Periode sehr ausgeprägt. 1826 übernahm er die Herausgabe und Vollendung der von August Wilhelm Schlegel begonnenen Shakespeare-Übersetzung und gab die hinterlassenen Schriften Heinrich von Kleists heraus, denen die Gesammelten Werke desselben Dichters folgten. 1841 rief König Friedrich Wilhelm IV. den Dichter nach Berlin.
Der Illustrator
Gustave Doré (1832-1883), französischer Maler und Grafiker. Mit dreizehn Jahren kam er nach Paris und war mit 15 Jahren 1847 als Illustrator beim »Journal pour rire« tätig. 1853 bekam er die Gelegenheit, die Illustration zu den Werken Lord Byrons beizusteuern. Später folgten Aufträge für andere Veröffentlichungen. Zehn Jahre danach (1863) besorgte Doré die Illustration der französischen Ausgabe von Miguel de Cervantes Don Quixote, zu der er 370 Bilder anfertigte. Durch den Erfolg seiner Bibel-Illustrationen von 1866 konnte Doré ein Jahr darauf in London eine große Werkschau abhalten. Gustave Doré wurde nur 51 Jahre alt und hinterließ ein imposantes Werk mit mehreren tausend Einzelstücken.