"Der Papa ist ganz lieb. Er reibt die nassen Locken trocken und bittet das Kind: ""Sei so nett, geh ins Bett!"" Aber ""Valerie ist nicht so nett, will noch lange nicht ins Bett."" Was hat der Papa falsch gemacht? Nun, er hat seinem süßen Mädchen eine Schaukel im Türrahmen installiert, und es gibt in diesem Haushalt eindeutig zu viele Hüte: den Handtuchturban zum Beispiel. Mit ihm auf dem Kopf schaukelt sich Valerie mal eben mitten ins Geschehen eines orientalischen Basars, dorthin, wo man gewöhnlich einen Turban trägt. Alles was dort passiert, ist nicht dazu geeignet, ein kleines Mädchen müde zu machen: das Geschrei der Händler, die Düfte der Waren und die fliegenden Teppiche mit den winkenden und Füße schlenkernden Menschen darauf. Valerie wäre sicher so schnell nicht wieder nach Hause gekommen, hätte nicht das Kamel gebissen und Valerie beinah abgeworfen. Aber eine Schaukel steht nie still, und, wie gesagt der Papa hat ziemlich viele Hüte: einen Seemannshut, eine Schaffnerkappe, eine warme Wollmütze, die man beim Schlittenfahren gut gebrauchen kann, und sogar einen Zylinder, der danach schreit, einen Zirkusdirektor zu schmücken! Valerie wird nicht müde, durch ein Abenteuer nach dem anderen hindurch zu schaukeln, bis ihr im Trubel zwischen Clown und Zirkustieren ganz schwindlig wird und sie sich in die eigenen Kissen wünscht - und der liebe Papa flitzt und gehorcht sofort! Ein ideales Ferien-Gute-Nacht-Buch, wenn das Ritual ein bisschen länger dauern darf. Verreisen muss man dann nicht unbedingt, die Bilder und Geschichten bringen die Familie um die ganze Welt."
Gabriele Hoffmann (Leanders Leseladen, Heidelberg)