Die Frauen, die eine entscheidende Rolle in der Heilsgeschichte spielten.
Inhalt:
In diesen vier Büchern befasst sich Nicola Vollkommer mit den Frauen, die es auf wundersame Weise in den Stammbaum Jesu geschafft haben. Liest man ihre Geschichten, würde man meinen, sie spielten nur kleine Nebenrollen und doch hat Gott sie zu größerem Berufen und sie in die Heilsgeschichte mithineingewoben.
Rut verlässt ihre Heimat und zieht mit ihrer Schwiegermutter nach Israel zurück. Verlust und Trauer haben sie zusammengeschweißt. Rut ist bereit ihre Familie, ihr Land und ihre Religion hinter sich zu lassen. In ihrer Geschichte sehen wir die Macht und Güte Gottes in vollem Einsatz! Denn alles, was sie erlebt hat, jeder Verlust und jede Trauer, wird letztlich von Gott dafür gebraucht, dass sein Plan weiter vorankommt, und so wird Rut die Urgroßmutter des großen König David!
Das mochte ich:
Die Autorin ordnet die Familiengeschichte in den historischen Kontext ein und die Problematik wird dadurch verständlicher. Das Volk Gottes war zur Heiligkeit berufen, jedoch hat es versagt. Naomi vermutet deshalb hinter dem großen Unglück gleich Gottes Handeln und sie fühlt sich bestraft, obwohl sie als Frau damals ja nicht viel zu melden hatte und einfach nur ihrem Mann gefolgt war.
Wie Naomi und Rut erleben, dass Gott treu ist und war, selbst dann, als sie es erstmal gar nicht wahrnahmen. Doch Gott hält die Treue und lässt die Heilslinie nicht abbrechen, auch wenn der Feind sie mit allen Mitteln zu durchtrennen versucht.
Das Buch und die Geschichte von Rut zeigt auf, dass die damalige Zeit sich gar nicht so sehr von unserer heutigen unterscheidet. Selbstgebastelte Gottesvorstellungen, relative Wahrheiten, Individualismus etc. die dazu führen, dass das Volk sich immer mehr vom Willen Gottes entfernt und seinen eigenen Wegen folgt, die jedoch ins Unglück führen. Die Schuld dafür wird dann aber gerne Gott in die Schuhe geschoben.
Durch Boas wird schön verdeutlicht, dass es zu jeder Zeit und unter allen Umständen gottesfürchtige Menschen gibt. Auch zeigt er auf, was einen guten Leiter ausmacht: Es ist jemand der selbst die geringste Person mit Würde und Güte behandelt. Auf solchem Verhalten liegt der Segen Gottes.
Besonder gut fand ich:
Auch Ruts Geschichte hat mir so schön die Güte Gottes verdeutlicht. Jeder, der sich nach ihm ausstreckt und zu ihm gehören will, wird aufgenommen und nicht abgewiesen.
Die Verdeutlichung, dass es letztlich egal ist, was uns im Leben widerfährt. Entscheidend ist einzig und allein, wem wir uns anvertrauen und wem wir in allem vertrauen. Wem wir dienen und Ehre geben. Denn das entscheidet am Ende über Leben und Tod.
Fazit:
Ein Buch, das sich leicht lesen lässt. Mal ernst ist und dann wieder laut auflachen lässt. Das einen neuen Blick auf eine altbekannte Geschichte wirft.
Es ist aus einem Frauenbibelkreis heraus entstanden, ist damit keine vollwertige Bibelstudie, kann aber getrost als Grundlage fürs eigene und gruppeninterne Bibelstudium verwendet werden! Wer sich darauf einlässt, kann nur dazulernen und vielleicht mal eine andere Sichtweise auf Altbekanntes erhalten.
Doch Vorsicht! Nach Beenden der Lektüre könnte man Gottes Wirken im Leben ganz normaler Menschen auf einmal ganz anders wahrnehmen auch im eigenen.