Wer selbst gerne tanzt oder sich in sonst einer Form gerne mit dem Tanzen beschäftigt weiß, es gibt zu vielen Tänzen, wie auch dem Tango, um den es in diesem Buch geht, Partys, Kurse und meist sogar auch Wettbewerbe.
Auch der Tango wird als Show- und Turniertanz getanzt, doch ist er so viel mehr als das. Und genau das kann man in diesem Buch wunderbar nachverfolgen und miterleben, in dem man Einblicke in die Entstehung des Tangos und dessen Symbolik bekommt aber auch den ein oder anderen Einblick in das Leben der beiden Profitänzer, die diesem Tanz eine besondere Bedeutung und einen festen Platz in ihrem Leben gegeben haben.
Für alle Tanzbegeisterten eine absolute Leseempfehlung!
Buchinhalt und Meinung:
Mit Der Klang meiner Erde gelingt Nicole Nau und Luis Pereyra ein leidenschaftliches Manifest für alle, die nicht nur mit dem Körper, sondern vor allem mit dem Herzen und der Seele tanzen. Ein Buch, das bewegt, begeistert und Mut macht, sich nicht nur vorgegeben Rahmen anzupassen, sondern den eigenen inneren Tanz zu finden- frei, wild und ganz bei sich selbst.
Bereits die ersten Seiten lesen sich wie eine Liebeserklärung, nicht nur an den Tango selbst, sondern auch insbesondere an dessen Ursprung, dessen Geschichte und an das Lebensgefühl, das die Geschichte dieses Tanzes vermittelt.
Und genau diese Auseinandersetzung mit dem Ursprung des Tanzes, ist es, die dem Buch eine besondere Tiefe verleiht. Die beiden Autoren nehmen uns mit auf eine bewegende Reise durch Zeit und Kulturen und zeigen, dass Tanz seit jeher ein natürlicher Ausdruck menschlicher Emotionen, Rituale und Gemeinschaft war. Diese Rückschau gibt dem Buch eine faszinierende Tiefe und zeigt, wie tief verwurzelt das Tanzen in unserer Menschlichkeit ist. Denn die Entstehungsgeschichte des Tanzes ist nicht bloß ein Hintergrund, sondern ein lebendiger Teil des Tanzes selbst. Tango tanzen bedeutet, diese Vergangenheit in jedem Schritt mitzunehmen und ihr mit Respekt und Empathie Ausdruck zu verleihen.
Ebenfalls gibt das Buch natürlich auch Einblicke in die Theorie des Tanzes selbst.
Es werden die 9 Elemente des Tangos beschrieben und was z.B. der Ursprung des jeweiligen Elementes ist, was dessen Bedeutung für den Tanz ist und welche Schritte von wem ausgeführt werden, welche Varianten es davon gibt und auch, was bei der Ausführung dieser Elemente gefühlt wird.
Dennoch wird immer wieder deutlich, dass das Buch kein pures Werk über Schritte und Bewegungen ist und darüber hinaus auch nicht nur über die Tanzleidenschaft an sich, sondern vielmehr ein tief empfundenes Zeugnis zweier Menschen, die dem Tanz nicht nur einen Platz in ihrem Leben sondern Raum in ihrem Herzen geben.
Wie ein roter Faden zieht sich ebenfalls die Botschaft, dass der Tango selbst nicht in zu enge Regeln gepresst werden sollte. Beide Autoren plädieren immer wieder dafür, den Tanz als freie und lebendige Ausdrucksform zu bewahren. Eine Verbindung auf Augenhöhe, ein respektvolles Miteinander im Moment.
Eigentlich ist es genau diese stille Übereinkunft im Tanz, die zum Sinnbild gelungener menschlicher Begegnung w werden sollte, geprägt von Respekt, Vertrauen und Offenheit.