Wir kennen sie alle, diese 1981 begonnene Sammlung von inzwischen 350 ungebrannten Tonfiguren, plastische Momentaufnahmen, die vor Geist und Heiterkeit nur so sprühen. Zuletzt waren sie der Höhepunkt der Biennale Venedig 2013, als sie auf weißen Sockeln labyrinthisch eng im Hauptsaal des zentralen Pavillons ausgestellt waren. Es sind skizzenhaft modelierte Situationen und Objekte aus dem Alltag, die die Absurdität und die konstruierte Normalität des Gewöhnlichen zeigen, Begebenheiten aus Geschichte, Kultur, Unterhaltung, Sport und Erinnerungen and die eigene Biografie. Die von subtilem Spott und ernsthafter Ironie geprägten Titel sind fester Bestandteil des Werks. Erstmals werden alle 350 Skulpturen in perfekt farbigen Abbildungen gezeigt.
Das Werk "Plötzlich diese Übersicht" der Schweizer Künstler Peter Fischli (*1952) und David Weiss (1946 2012), eine lose Sammlung von über 350 von Hand geformten, ungebrannten Tonfiguren, ist eines jener Kunstwerke, die jeder kennt, auch wenn man sich gar nicht so sehr für Kunst interessiert. Den Künstlern ist das Meisterwerk gelungen, aus einem völlig unspektakulären Material plastische "Momentaufnahmen" zu schaffen, die vor Geist und Heiterkeit sprühen: skizzenhaft modellierte Situationen und Objekte aus dem Alltag, die in Ton nachgebildet die Absurdität und die konstruierte Normalität des Gewöhnlichen preisgeben. Daneben halbfrei imaginierte Szenen und Begebenheiten aus Geschichte, Kultur, Unterhaltung, Sport und diffuser Erinnerung der eigenen Biografie, die sich in zeichenhaft geformten Inszenierungen vergegenwärtigen. Die von subtilem Spott, bruchstückhaftem enzyklopädischem Wissen und ernsthafter Ironie geprägten Titel sind fester Bestandteil des Werks. Das Künstlerbuch gibt eine Übersicht über die "Übersicht"; darüber hinaus offenbaren die hervorragenden Abbildungen den skulpturalen Aspekt dieses vielteiligen, 1981 begonnenen Werks, dessen Qualität und unverminderte Aktualität nicht nur in dem hintergründigen Humor von Sprache und Formfindung liegen.