Kein Volk von Ja-Sagern: Ein überraschender Blick auf die Stimmung im Nationalsozialismus
Waren die Deutschen nach 1933 ein Volk von Jublern und Ja-Sagern? Die Mehrheit der Deutschen sei nach 1933 von einer rauschhaften nationalen Aufbruchstimmung ergriffen worden und habe sich überraschend schnell den neuen Machthabern angeschlossen, so lautet das gängige Urteil über die Zeit der Nazi-Diktatur. Es hält sich hartnäckig und prägt bis heute unsere Vorstellung von der »Machtergreifung« und ihren Folgen. Dieses Bild einer »Zustimmungsdiktatur« stellt Peter Longerich, einer der renommiertesten Historiker des Nationalsozialismus und Autor zahlreicher Bestseller, in seinem neuen Buch infrage. Auf der Basis von vielen tausend zeitgenössischen Berichten von verschiedenen Dienststellen der NS-Diktatur und jenen des sozialistischen Exils, die bisher in ihrer Gesamtheit noch nicht ausgewertet wurden, legt Longerich die erste Gesamtdarstellung der Volksstimmung im Dritten Reich vor. Sie zeigt, dass die Unzufriedenheit mit dem Regime in der Bevölkerung viel größer war als bisher angenommen. In sämtlichen Bevölkerungsgruppen, von den Bauern über die Arbeiterschaft bis zur bürgerlichen Mitte, war sie weit verbreitet - die »Volksgemeinschaft« erweist sich somit vor allem als ein Mythos der NS-Propaganda. Ein augenöffnendes Buch, das unseren Blick auf die Grundlagen und den Machtcharakter des NS-Regimes verändern wird.
Peter Longerich, geboren 1955, lehrte als Professor für moderne Geschichte am Royal Holloway College der Universität London und war Gründer des dortigen Holocaust Research Centre. Von 2013 bis 2018 war er an der Universität der Bundeswehr in München tätig. Er war einer der beiden Sprecher des ersten unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus des Deutschen Bundestags und Mitautor der Konzeption des Münchner NS-Dokumentationszentrums. Seine Bücher über die »Politik der Vernichtung« (1998) und ihre Resonanz in der deutschen Bevölkerung, »Davon haben wir nichts gewusst! « (2006), sind Standardwerke. Seine Biographien über »Heinrich Himmler« (2008), »Joseph Goebbels« (2010) und »Hitler« (2015) fanden weltweit Beachtung. Zuletzt erschienen »Wannseekonferenz« (2016), »Antisemitismus. Eine deutsche Geschichte« (2021) sowie »Die Sportpalast-Rede 1943. Goebbels und der totale Krieg« (2021)
Pressestimmen
»Wer sich für die Sozial- und Mentalitätsgeschichte des nationalsozialistischen Deutschland interessiert, für den ist Peter Longerichs Buch eine unentbehrliche Fundgrube. « Deutschlandfunk "Andruck"
Umfassend recherchiert aber für den Privatleser viel zu trocken, leider.
Buchinhalt:
Inwieweit stand die deutsche Bevölkerung geschlossen hinter Hitler und seiner NS-Diktatur? Dieser Frage geht Autor Longerich in seinem umfangreichen Werk nach und beleuchtet dabei unterschiedliche Bevölkerungsschichten. Volksgemeinschaft war das Zauberwort der Nationalsozialisten, doch Unzufriedenheit und Unmut gab es auch nach 1933 in weiten Teilen der Bevölkerung und macht deutlich: die Deutschen standen nicht geschlossen hinter der NS-Ideologie.
Persönlicher Eindruck:
Fundiert recherchiert und durchgehend mit Quellenangaben forscht Longerich in den Archiven bezüglich der Nazifizierung der deutschen Bevölkerung nach 1933. Erstaunlicherweise kommt seine Forschung zu einem unerwarteten Schluss: es gab keine breite Befürwortung der Politik Hitlers. Auch wenn es in der Gegenwart seltsam anmutet: große Teile der damaligen Bevölkerung waren durchaus unzufrieden. Gerade mit fortschreitendem Kriegsverlauf wurden die Menschen skeptisch und viele zogen ihre anfängliche Begeisterung Stück für Stück zurück.
Insgesamt handelt es sich bei dem umfassenden Band um ein Fachbuch, das vor allem im Geschichtsunterricht oder beim Fachpublikum punktet für den interessierten Privat-Leser (zu dem ich mich auch zähle) ist die Lektüre reichlich trocken und die Informationsflut fast zu groß.
Dennoch empfand ich das Werk als sehr fundiert und als Nachschlagewerk großartig, allerdings nicht geeignet, um es am Stück durchzulesen. Es bleibt ob der Informationsflut auf diese Weise wohl wenig hängen, das Buch ist vielmehr selbst als Quelle für Hochschulstudenten viel besser geeignet.
Da ich das Buch aus der Warte des Privatlesers bewerte, kann ich trotz hervorragender Recherche durch den Autor nur eine mittlere Punktzahl vergeben, unabhängig von Inhalt der 80 Jahre nach Kriegsende wieder so aktuell ist.
Gut fand ich die Beleuchtung und Gegenüberstellung beider Seiten, die der Befürworter und die der Kritiker.
Von Kerstin1975am 03.05.2025
Umfassend recherchiert aber für den Privatleser viel zu trocken, leider.
Buchinhalt:
Inwieweit stand die deutsche Bevölkerung geschlossen hinter Hitler und seiner NS-Diktatur? Dieser Frage geht Autor Longerich in seinem umfangreichen Werk nach und beleuchtet dabei unterschiedliche Bevölkerungsschichten. Volksgemeinschaft war das Zauberwort der Nationalsozialisten, doch Unzufriedenheit und Unmut gab es auch nach 1933 in weiten Teilen der Bevölkerung und macht deutlich: die Deutschen standen nicht geschlossen hinter der NS-Ideologie.
Persönlicher Eindruck:
Fundiert recherchiert und durchgehend mit Quellenangaben forscht Longerich in den Archiven bezüglich der Nazifizierung der deutschen Bevölkerung nach 1933. Erstaunlicherweise kommt seine Forschung zu einem unerwarteten Schluss: es gab keine breite Befürwortung der Politik Hitlers. Auch wenn es in der Gegenwart seltsam anmutet: große Teile der damaligen Bevölkerung waren durchaus unzufrieden. Gerade mit fortschreitendem Kriegsverlauf wurden die Menschen skeptisch und viele zogen ihre anfängliche Begeisterung Stück für Stück zurück.
Insgesamt handelt es sich bei dem umfassenden Band um ein Fachbuch, das vor allem im Geschichtsunterricht oder beim Fachpublikum punktet für den interessierten Privat-Leser (zu dem ich mich auch zähle) ist die Lektüre reichlich trocken und die Informationsflut fast zu groß.
Dennoch empfand ich das Werk als sehr fundiert und als Nachschlagewerk großartig, allerdings nicht geeignet, um es am Stück durchzulesen. Es bleibt ob der Informationsflut auf diese Weise wohl wenig hängen, das Buch ist vielmehr selbst als Quelle für Hochschulstudenten viel besser geeignet.
Da ich das Buch aus der Warte des Privatlesers bewerte, kann ich trotz hervorragender Recherche durch den Autor nur eine mittlere Punktzahl vergeben, unabhängig von Inhalt der 80 Jahre nach Kriegsende wieder so aktuell ist.
Gut fand ich die Beleuchtung und Gegenüberstellung beider Seiten, die der Befürworter und die der Kritiker.
Peter Longerich: Unwillige Volksgenossen bei hugendubel.de. Online bestellen oder in der Filiale abholen.