¿ Erstmal danke erneut an Claire Winter für das Rezensionsexemplar! Ich habe mich sehr darüber gefreut, da ich von Claire schon einige Bücher gelesen habe und bisher nie enttäuscht wurde. So auch jetzt nicht.¿ Wir schreiben das Jahr 1950. Erzählt wird die Geschichte einer erfolgreichen Unternehmerfamilie aus Sicht der Erbin der Dynastie, Cosima Liefenstein. Diese ist entschlossen, einen Teil des Unternehmensvermögens in eine Stiftung für vom Krieg benachteiligte Frauen zu investieren. Als der Journalist Leo Marktgraf in Cosimas Leben tritt, der den mysteriösen Tod eines Freundes untersucht, beginnen beide, die Vergangenheit der Familie Liefenstein zu erforschen. Sie stoßen auf ein Netz aus Schweigen und dunklen Geheimnissen, das bis in die Zeit des Nationalsozialismus zurückreicht. In Rückblenden wird parallel dazu die Geschichte von Elisa erzählt, die 1929 als Dienstmädchen bei den Liefensteins beginnt und deren Schicksal eng mit den späteren Ereignissen und dem Leben von Cosima verbunden ist.¿¿ Claire Winter ist eine begnadete Erzählerin. Ihr gelingt es unglaublich gut, authentische Figuren zu zeichnen und diese in einem anspruchsvollen Plot mit zahlreichen kleinen und großen Twists zu platzieren. Ihre herausragende Sprachfertigkeit lässt die Lesenden dabei nur so über die Seiten fliegen. Die Geschichte ist von Anfang bis Ende schlüssig und durchdacht und wirkte für mich an keiner Stelle konstruiert. Der teilweise schwer zu verdauende Inhalt wurde mit so viel Feingefühl behandelt und bedient sich dabei kaum eines Klischees. Auch wenn es die Familie Liefenstein in der Form nicht gab, so steht sie doch stellvertretend für zahlreiche ähnliche Fälle zu dieser Zeit. Ein Roman, der nicht nur unterhält, sondern auch eintritt für Opfer, die heute nicht mehr sprechen können und der seine Stimme erhebt gegen das Vergessen.DENN NIE WIEDER IST JETZT!