Das Cover ist sehr gut gestaltet und zeigt die Erbin in einer Szene aus dem Roman.Die Protagonisten sind sehr differenziert und bildhaft beschrieben, auch in ihren Charakteren toll ausgearbeitet.In einem wunderbaren, empathischen und zeitlich gut angepassten Schreibstil hat mich die Autorin auf eine Reise in die 50ger Jahre und noch weiter in die Zeit des Nationalsozialismus mitgenommen und mich sehr gefesselt.Die wechselnden Zeitebenen haben die Geschichte sehr authentisch und betroffen gemacht.Cosima, die Erbin will mehr über die Geschichte ihrer Familie wissen, die immer schon zu den Reichen und gutsituierten Familien gehörte.Durch den Tod eines Anwalts, der sie sehr berührt und zum Nachdenken gebracht hat obwohl sie ihn nur einmal gesehen hat, das allerdings in einer peinlichen Situation, die mit ihrem Onkel zu tun hatte, wird sie neugieriger und versucht der Wahrheit über den Werdegang ihrer Familie näher zu kommen und deren Verhalten in den Zeiten der Judenverfolgung.Dieser Roman hat einen sehr hohen Spannungsbogen und gleicht fast einem Krimi, was vertuscht wurde, muss vertuscht bleiben, egal was es kostet. Irgendwie hatte jeder den anderen in der Hand und Erpressung war an der Tagesordnung um stillschweigen zu gewährleisten.Hier geht es um die Aneignung jüdischen Eigentums und Zwangsarbeit in großen industriellen Betrieben, die der Wahrheit entsprechen. Die die Grausamkeiten dieser unvergesslichen Zeit wieder in Erinnerung rufen, die gerne vertuscht werden, genauso wie die Tatsache, dass diese Betriebe und Konzerne nach dem Krieg wieder zu großem Reichtum gekommen sind und für ihre Taten nicht zur Rechenschaft gezogen worden sind.Cosima ist hier ein sehr starker Charakter mit einem hohen Gerechtigkeitssinn, wie auch ihr früh verstorbener Vater, sie gibt nicht auf, recherchiert heimlich mit einem großen Risiko und findet am Ende mit einem Journalisten, der ebenso auf der Suche nach der Wahrheit ist, die erschreckende Wahrheit.Ich bin hier nur so durch sie Seiten geflogen und kann nur eine uneingeschränkte Leseempfehlung geben, denn die Geschichte ist, trotz einiger fiktiver Begebenheiten ungeschönt und wahr und zeugt von einer aufwendigen Recherchearbeit. Sie hat mich betroffen gemacht aber sehr gut gefallen und wird sicher nachhaltig noch länger in meinem Gedächtnis bleiben.Chapeau