Im Sommer 2013, mitten im Bundestagswahlkampf, berichtet die WELT AM SONNTAG, der bekannte DDR-Schauspieler Lutz Riemann habe als IM für die HV A der Stasi gearbeitet. Unter dem Decknamen "Richard König" habe er in den 70er-Jahren Peer Steinbrück bespitzelt und Künstlerkollegen in Thüringen ausspioniert. Nicht nur den SPD-Kanzlerkandidaten trifft die Nachricht wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Auch bei der Tochter des Schauspielers, Petra Riemann, geht sie "rein wie ein Messer", denn Steinbrück ist ihr Onkel. Lutz Riemann, bekannt als "Oberleutnant Zimmermann" aus der Reihe "Polizeiruf 110", bestreitet zwar, über "seinen Freund" Peer berichtet zu haben. Seine Stasi-Tätigkeit aber gibt er unumwunden zu. Petra Riemann ist schockiert. Sie kann nicht glauben, dass ihr Vater ein linientreuer IM war, der über Kollegen ans MfS berichtete. Im Gegenteil: Sie kennt ihn als feinsinnigen Künstler und als liberalen Familienvater, der seine Kinder zum freien Denken und zum Widerspruch in der Diktatur ermunterte. Wie passte das zusammen? Wer verbirgt sich hinter "Richard König"? Wie hat die Stasi mit ihm gearbeitet? Petra Riemann muss versuchen, diese Fragen und Widersprüche zu beantworten, zum einen, um Klarheit zu gewinnen über ihre eigene Vergangenheit in der DDR; zum anderen, um endgültig ihren Platz im "neuen" Deutschland zu finden.