Schon mal versucht, einen simplen Stock aus dem Wald so zu halten, als könnte er Feuerbälle verschießen? Hände hoch, ich bin schuldig. Dieses Buch hat mich endlich von peinlichen improvisierten Ästen erlöst und mich mitten in die Welt der echten Zauberstabmacherei katapultiert. Stephan Köstler, seines Zeichens Zauberstabmeister (kein Witz, der Mann baut die Teile wirklich), lädt direkt in seine Werkstatt ein. Und glaubt mir: Wer einmal die knarzenden Holzdielen und den Duft von frisch gesägtem Holz im Kopf hat, will da nicht mehr raus.
Die Mischung aus authentischem Handwerk, magischem Wissen und zauberhaften Illustrationen von Alessandra Fusi ist einfach ein Volltreffer. Man lernt nicht nur, wie man Zauberstäbe macht (Spoiler: Nein, es reicht nicht, einfach einen Ast mit Glitzer zu bepinseln), sondern taucht in eine Welt ein, die gleichzeitig handfest und märchenhaft ist. Die Fotos aus seiner echten Werkstatt lassen einen direkt den Hammer in die Hand nehmen und gleichzeitig schielt man verdächtig zum alten Apfelbaum im Garten, ob der nicht doch Magie in sich trägt.
Was das Buch so besonders macht, ist diese Kombination: Man blättert und staunt, man lacht über die verschrobenen Details, man träumt sich weg. Und spätestens, wenn man die Panoramaseiten aufschlägt, weiß man: Das ist kein normales Buch, das ist ein Schatzkästchen. Ein Coffeetable-Book, das sowohl im Wohnzimmer glänzt als auch heimlich unter der Decke gelesen wird, weil man einfach nicht aufhören will.
Ob Harry-Potter-Fan, neugieriger Bastler oder einfach nur Liebhaber schöner Bücher hier ist jeder richtig. Ich habs verschlungen, verschenkt und ganz sicher nicht das letzte Mal durchgeblättert. Fazit: Magie zum Anfassen. Und ja, mein alter Stock im Garten wirkt jetzt ziemlich beleidigt.