Craig arbeitet neben der Schule an einigen Tagen für den zugegebenermaßen etwas exzentrischen Mr. Harrigan. Hauptsächlich liest er dem älteren Mann vor, versorgt seine Zimmerpflanzen, leistet ihm Gesellschaft. Es entsteht eine Art Freundschaft, die sich vertieft, als Craig Mr. Harrigan ein IPhone schenkt.Die Welt in der Marty lebt ist kurz vor dem Kollaps, das Internet bricht zusammen, das Klima spielt verrückt und trotzdem nimmt sich jemand die Zeit ein riesiges Plakat aufzuhängen, auf dem einem gewissen Chuck für wundervolle 39 Jahre gedankt wird. Kurios, aber nicht weiter beachtenswert, bis plötzlich überall Chuck auftaucht und eigentlich keiner weiß, werd dieser Chuck eigentlich ist.Holly führt ihre kleine Agentur mit Erfolg, an Aufträgen, die Suche nach vermissten Haustieren, oder abgängigen Kautionsnehmern, mangelt es nicht, eher an der Zahlungsmoral der Kunden. Doch dann stößt Holly auf etwas, das böse Erinnerungen weckt, Erinnerungen an ein Wesen, das sie glaubte getötet zu haben. Drew ist recht erfolglos als Romanautor, obwohl er schon das Ein, oder Andere geschrieben hat. Mit seiner neuen Idee will er es nun endlich schaffen, bildet sich aber ein, dafür die völlige Abgeschiedenheit einer Berghütte zu brauchen. Anfangs läuft es auch super, aber bald wollen die Worte irgendwie nicht aufs Papier und das ein schwerer Sturm naht, macht die Sache nicht eben besser.In "Blutige Nachrichten" vereint Stephen King vier Kurzromane, wobei sich der Titel des Buches auf die Geschichte rund um Holly Gibney bezieht, die der eifrige King Leser bereits aus der "Bill-Hodges-Trilogie" und aus "Outsider" kennen könnte und die nun auch ihren eigenen Auftritt bekommt. Auch "Mr. Harrigans Telefon" könnte man kennen, gibt es davon doch bereits eine Verfilmung, und für Chuck ist diese auch schon abgeschlossen, Kinostart in wenigen Tagen.Jede der enthaltenen Storys ist etwas anders, wärend es bei Mr. Harrigan eher unterschwellig mysteriös ist, geht es bei Holly schon eindeutig in Richtung Horror. "Die Ratte" ist ein recht klassischer Stephen King, findet man die Figur des Schriftstellers, erfolgreich (Thad Beaumont), wie auch erfolglos (Jack Torrance) doch recht häufig in seinen Romanen. Mit Chuck und seiner Geschichte hingegen hat mich King kalt erwischt, war ich doch zu Anfang noch total überzeugt, zu wissen, wohin das Ganze geht, hat mich die Story dann mehr und mehr überrascht und ich hätte sie so, wenn ich ehrlich bin, nicht von ihm erwartet.Ich bin seit meiner Jugend bekennender Stephen King Fan und natürlich unterscheiden sich seine Geschichten heute oft stark von denen in seinen Anfängen. Vollkommen normal und nachvollziehbar, wenn man die Lebensumstände des Autors bedenkt und die Entwicklung, die er hinter sich hat. Man könnte einerseits sagen er sei etwas altersmilde geworden, ich denke aber einfach, er nutzt jetzt die Möglichkeit andere Facetten von sich zu zeigen und eben auch Geschichten und Figuren zum Leben zu erwecken, die vor ein paar Jahren noch nicht funktioniert hätten. Schreiben kann er zweifellos, Bilder in meinem Kopf erzeugen auch und mir eine Gänsehaut machen sowieso.