Der Untertitel ist Programm - die Geschichte einer jungen Frau in der DDR die sich selber finden muss
"Ich verstand nicht, was passierte. Ich wusste nur: Das ist nicht gut, das sollte nicht sein. Es ist Unrecht." - Von ihrer Mutter gedemütigt und ihrem Trainer motiviert wächst Antje in der DDR auf und emanzipiert sich schrittweise von ihren Dämonen. Mit dabei: Ein Rucksack voll Lebenshunger! - - Schritt für Schritt zur Selbstbehauptung: Antjes Reise in die Unabhängigkeit - - Von klein auf ungeliebt von der eigenen Mutter? Schon früh wird Antje bewusst, dass sie an zweiter Stelle hinter ihrem großen Bruder kommt. Je älter sie wird, desto deutlicher wird der Familienkonflikt. Ihre Rettung ist der Sport; ihr Trainer wird zu einer Art Ersatz-Vater. - - Suna Geiger erzählt in ihrem spannenden Roman die Geschichte eines Mädchens, das in der DDR unter schwierigen Familienverhältnissen aufwächst, aber unbezähmbaren Lebenshunger beweist. - - In "Lauf Leben, lauf!" geht es um Identitätssuche in Ostdeutschland, um Antjes Weg zur Freiheit. Es geht um die schrittweise Vergebung und die schwierige Abgrenzung zur Mutter. Und das Werk ist ein Debattenbeitrag zur politischen Situation in Deutschland - besonders mit Blick auf Ostdeutschland und den Teil der ehemaligen DDR. - - Was von der schweren Kindheit bleibt? Längst erwachsen und doch nicht darüber hinweg, was ihr als Mädchen widerfahren ist: Was Antje als Kind an Demütigungen von ihrer Mutter erfahren hat, prägt sie. Aber ihr unbändiger Wille, aus dem unglücklichen Leben auszubrechen, kann durch nichts gebrochen werden. - - Suna Geigers Romandebüt ist mehr als ein Familienroman. Ihr Buch liefert Impulse zur Diskussion über die politische Situation in Deutschland und Ostdeutschland. Sie berichtet aus der Zeit der Wiedervereinigung, die sich wie eine Übernahme angefühlt hat, und knüpft Bezüge zu den Geschehnissen in Rostock-Lichtenhagen. Das alles verpackt sie in eine Geschichte über Identität, Verzweiflung, Hingabe - und die Ostsee!Die Autorin nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die späte DDR und der Wende. Die Protagonistin ist ein Mädchen was zur Frau heranwächst. Durch schwierige Familienverhältnisse und ohne Unterstützung sucht sie ihren Platz in der Welt. Mit der Kritik an der Mutter und dem Vater wird nicht gespart und es wird auch nichts beschönigt. Die kalte und harte Realität von Antje wird beschrieben. Aufgrund des Klappentextes, habe ich gedacht, dass Sport ein wenig mehr Raum einnimmt. Doch für eine Generation, welche nur von der Wende hört wird das Leben in der DDR anschaulich beschrieben. Es wird dargestellt, welche Aspekte wie waren und was damals wichtig war. Das Buch kann wie ein Tagebuch gelesen werden- einige Tage werden ausführlich beschrieben, andere übersprungen. Es werden nur grobe Zeitangaben gemacht. Im Verlauf des Buches, bemerkt man wie sich ihre Ansichten ändern und sie erwachsener wird.Gut geschrieben. Für Leser die an dem Leben in der DDR und den neuen Bundesländern Interesse haben.
