Bei der Geburt von Magdalena Carmen Frieda Kahlo y Calderón am 06. Juli 1907 ahnt noch niemand, dass aus ihr einmal eine berühmte Malerin sowie eine künstlerische und feministische Ikone wird. Unbekannt ist den meisten wahrscheinlich auch, dass ihr Vater Guillermo in Wahrheit Wilhelm Kahlo hieß, der mit 19 Jahren aus Pforzheim nach Mexiko-Stadt auswanderte und dort ein Atelier betrieb. So vieles gibt es über die Künstlerin, das ich nicht wusste, obwohl die Auswahl an einschlägiger Literatur fast grenzenlos ist, was der Grund dafür ist, dass ich mich nie drangesetzt habe. Zu groß und zu wuchtig war mir persönlich die Menge an Informationen, sodass ich es bisher dabei belassen hatte, mich an ihren Bildern zu erfreuen, immer wenn ich diese irgendwo sah. Dies hat sich nun geändert und ich finde es wunderbar!
Der 1907 gegründete (man beachte das Gründungsjahr!) Klinkhardt & Biermann Verlag hat es sich zur Aufgabe gemacht, verschiedene Künstler und ihre Werke einem breiten Publikum vorzustellen. Hierbei ist das Motto der beiden Gründer Werner Klinkhardt und Georg Biermann Programm: »Nur weniges, aber dies wenige soll mit größter Sorgfalt ausgewählt und ausgestattet werden.« Und das trifft ganz besonders auf die zurzeit insgesamt 46 Bände umfassende Reihe »Junge Kunst« zu, der Band 43 beschäftigt sich mit Frieda Kahlo. Kurz und knapp, dabei aber ausreichend informativ, erfuhr ich viele Besonderheiten über die Künstlerin, ihr Leben, die Tragödien darin sowie insbesondere ihre außergewöhnlichen Bilder, von denen einige im Buch abgebildet sind. Eine Biografie der 1954 viel zu früh gestorbenen Malerin vervollständigt die schöne Ausgabe, angehängt ein Archiv mit Fundstücken und Dokumenten. Für mich der Beginn einer großen Leidenschaft. Lesen!