Im Zentrum dieser Studie steht die seitens der österreichischen Verwaltungsbehörden geübte Ehedispenspraxis in den Jahren 1918 bis 1938, die als ein Ventil für die politisch nicht durchsetzbare Modernisierung des österreichischen Ehescheidungsrechts diente und es den österreichischen Katholiken ermöglichte, das im ABGB festgelegte Trennungs- und Wiederverehelichungsgebot zu umgehen. Das Buch analysiert anhand von umfangreichem Quellenmaterial sowohl die rechtlichen, politischen und administrativen Aspekte dieser "Eherechtsreform im Verwaltungswege" wie auch die konkreten Auswirkungen auf den Alltag der Dipensehegatten.
Im Zentrum der Studie steht die seitens der österreichischen Verwaltungsbehörden geübte Ehedispenspraxis in den Jahren 1918 bis 1938, die ein Ergebnis der gescheiterten Eherechtsreformbestrebungen am Beginn der Ersten Republik war. Die Dispenspraxis diente durch zwei Jahrzehnte als ein Ventil für die politisch nicht durchsetzbare Modernisierung des österreichischen Ehescheidungsrechts und ermöglichte es den österreichischen Katholiken, das im Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch festgelegte Trennungs- und Wiederverehelichungsverbot zu umgehen. Der Streit um die Rechtsgültigkeit der Dispensehen und die einander widersprechenden Urteile der Höchstgerichte führten zu einem Eherechtschaos enormen Ausmaßes, von dem zehntausende Personen betroffen waren. Die Studie analysiert anhand von umfangreichem Quellenmaterial sowohl die rechtlichen, politischen und administrativen Aspekte dieser "Eherechtsreform im Verwaltungswege" wie auch die konkreten Auswirkungen dieser Praxis auf den Alltag der Dispensehegatten.