Der Herausgeber und Übersetzer
Theodor Gomperz (1832-1912) war ein österreichischer Philosoph und Klassischer Philologe. Theodor Gomperz studierte 1847-1849 an der Philosophischen Lehranstalt in Brünn sowie danach in Wien bei Hermann Bonitz. Er widmete sich als Privatgelehrter weiteren Studien und wurde ohne Doktoratsabschluss 1867 habilitiert. 1873 wurde er Professor für Klassische Philologie in Wien. 1896 bis 1909 publizierte er sein dreibändiges Hauptwerk »Griechische Denker«. 1900 wurde er emeritiert. Uwe Walter erinnert in einem FAZ-Artikel (29. 08. 2012) an den 1866 gehaltenen Vortrag über »Traumdeutung und Zauberei«, in dem es im Vorspann heißt: »Die allverbreiteten, verjährten Irrtümer der Menschheit gleichen Gespenstern, die ruhelos umherirren, bis wir ihren Leib - ihre historische Urgestalt - ergriffen und zu ewiger Ruhe gebracht haben. Nun, wir gönnen ihnen ein ehrliches und mitunter auch ein stattliches Grab. Wir setzen sie bei im Dom der Geschichte. Und wir kehren aus diesem immer wieder gekräftigten und erfrischten Mutes zurück zur Arbeit der Gegenwart, zur Vorbereitung einer lichteren, von geistigen Banden freieren Zukunft. Denn man besiegt im Reich der Geister endgültig nur die Mächte, deren innerstes Wesen und vornehmlich deren Ursprung man vollständig begriffen hat. Man widerlegt nur, was man erklärt hat. Und wir Spätgeborenen können uns von dem übermächtigen Einfluß der Vergangenheit nur befreien, wenn wir sie gründlich erkennen. «