Wilhelm Raabe: Der Hungerpastor
In der Nachfolge Jean Pauls schreibt Wilhelm Raabe 1862 seinen bildungskritisch moralisierenden Roman » Der Hungerpastor« .
» Vom Hunger will ich in diesem schö nen Buche handeln, von dem, was er bedeutet, was er will und was er vermag. «
Entstanden 1862/63. Erstdruck in: Deutsche Roman-Zeitung (Berlin), 1. Jg. , Nr. 1 12, Nov. 1863 Mä rz 1864.
Neuausgabe mit einer Biographie des Autors.
Herausgegeben von Karl-Maria Guth.
Berlin 2017.
Textgrundlage ist die Ausgabe:
Wilhelm Raabe: Ausgewä hlte Werke in sechs Bä nden. Herausgegeben von Peter Goldammer und Helmut Richter, Berlin und Weimar: Aufbau, 1964 1966.
Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgefü hrt.
Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Carl Spitzweg, Der Alchimist, 1847.
Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt.
Ü ber den Autor:
1831 in Eschershausen im Weserland als Sohn eines Juristen geboren, bricht Wilhelm Raabe die Schule erfolglos ab, beginnt eine ebenfalls bald wieder aufgegebene Buchhä ndlerlehre und widmet sich umfangreicher Romanlektü re. 1854 beginnt er die Arbeit an dem Roman » Die Chronik der Sperlingsgasse« , die er 1856 unter dem Pseudonym » Jakob Corvinus« verö ffentlicht. Ab 1857 erscheinen seine historischen Erzä hlungen in » Westermanns Monatsheften« . Nach zahlreichen ausgedehnten Reisen durch Deutschland ü bersiedelt Raabe nach Stuttgart und tritt u. a. dem » Deutschen Nationalverein« und dem » Groß en Klub« bei. 1866 ist er an der Grü ndung der liberalen » Deutschen Partei« beteiligt. 1897 erscheint eine erste Monographie ü ber Raabe und zu seinem 70. Geburtstag 1901 erhä lt der inzwischen verehrte Dichter mehrere hundert Glü ckwunschschreiben. Mit den Ehrendoktorwü rden der Universitä ten Gö ttingen, Tü bingen und Berlin und dem Kö niglich Preuß ischen Kronenorden ausgezeichnet, erkrankt Wilhelm Raabe 1909 schwer und stirbt 1910 als Ehrenmitglied der Deutschen Schiller-Stiftung in Braunschweig. Wilhelm Raabe ist neben Theodor Fontane einer der groß en Vertreter des poetischen Realismus. Seine plastischen Darstellungen realistischer Bildlichkeit sind mit seiner Sympathie fü r Auß enseiter humoristisch stimmungsvoll. » Die Figuren meiner Bü cher sind sä mtlich der Fantasie entnommen; nur selten ist das Landschaftliche nach der Natur gezeichnet. Das Volkstü mliche fasse ich instinktiv auf. «