Geduldsspiel mit einem Ende, das auf sich warten lässt
Erst die Mutter, jetzt der Vater. Na, so einfach ist es nun doch nicht! Nach "Straße in Nichts", in dem Dave Robicheaux das Verschwinden seiner Mutter vor mehr als drei Jahrzehnten wieder in ihm hochkocht, ist - dem Titel nach - wohl nun der Vater dran.Manchmal ist es besser, wenn der Mantel des Schweigens über eine Sache gelegt wird. Das ist einfacher als sich der Sache zu stellen. Perfide nennt man das. Es ist widerlich und ungerecht. Ungerecht - da gibt es doch jemanden, der das Wort für den Tod nicht ausstehen kann: Dave Robicheaux. Doch zunächst gilt es den nicht minder schrecklichen Mord an Linda Zeroski aufzuklären. Mit einer Schrotflinte hat man ihr das junge Lebenslicht ausgeblasen. Wer war's? Das wird Dave Robicheaux ... wird er es herausfinden? Bis zum Schluss des Buches wird man es nicht wissen.Selbst Dave und Clete, die sich die Seele aus dem Leib ermitteln, können sich nicht sicher sein. So wie in dem gesamten Fall. Denn wieder einmal ist Robicheaux im Visier eines Clans. Wie schon so oft. Und wie schon so oft, lässt er sich davon nur bedingt beeindrucken. Sie schicken ihre(n) Killer los, Dave macht sie dingfest. Doch die Nachweisarbeit stockt - wie immer.Und so sitzen er und Clete einmal mehr zusammen, sie klagen nicht. Sie wissen, dass sie weiter dem Clan, den Kriminellen, den Handlagern, den Korrupten auf den Fersen sein werden. Sie lassen die Opfer und die Verdächtigen an sich vorüberziehen. Und davon gibt es eine Menge! Für Erheiterung sorgen nur die Taten des Osterhasen. Der ist das wahrhaft reine Gewissen mit krimineller Natur, das sofort handelt und kurzzeitige Erfolge vermelden kann. Klingt komisch!? "Die Schuld der Väter" besticht dieses Mal auch mit komischen Elementen.Der raue Süden mit all seinen Verstrickungen, aber auch der Lebensfreude und dem Lebenswitz der Bewohner bildet die Grundlage für diesen doch düsteren Titel. Das Dutzend ist voll, könnte man gefühlsbefreit meinen. Denn die Krimireihe um Dave Robicheaux hat den zwölften Fall geschafft. Hier ein Mord, da ein Mord - und keiner war's. Dave Robicheaux musste wahrscheinlich mehr Ganoven und Mörder laufen lassen als so manch anderer Ermittler in der amerikanischen Kriminalliteratur. Doch er weiß, geduld zahlt sich aus. Wenn nicht in Fall Acht, dann wird der Mörder eben in Fall Dreizehn erwischt. Oder jemand anderes erwischt ihn. Dann geht aber die Suche nach dem neuen Killer los. Ein Teufelskreis. Doch so ist das Leben. Besonders, wenn man Dave Robicheaux heißt. Doch dazu viel später viel, viel mehr.