Es war dunkel, als ich in dieser Straße in Indien stehen blieb, um mir an einem Feuer am Wegesrand die Hände zu wärmen doch nur so lange, bis ich in den Flammen die brennende Leiche erkannte
Der Job erschien mir nicht sonderlich schwer, bei dem ich die Todgeweihten in dem Hospiz in Thailand massieren sollte dann aber wurde mir klar, dass sie von AIDS und Tuberkulose befallen waren und ich sie berühren musste
Es fühlte sich gut an, einfach auszustei-gen, alles hinter mir zu lassen, um ein-mal um die Welt zu reisen so lange, bis ich erkannte: Ich war nicht einfach nur ausgestiegen, ich war auf der Flucht
Theo M. Schlaghecken reiste über zwei Jahre mit dem Motorrad um die Welt. Nach 53 Ländern und 100.000 Kilo-metern wusste er:
Es geht nicht darum, was dir passiert, sondern darum, was es mit dir macht.
In diesem Buch erzählt er in authen-tischer und emotionaler Weise von den Nebenwirkungen seiner Weltreise, von rätselhaften Zufällen auf seinem Weg und weshalb er nach der Reise fünf Jahre brauchte, um wieder in das normale Leben zurückzufinden.
Wer das Buch liest, reist mit, fühlt mit, ist dabei, hautnah und mitten-drin. Ein ehrlich geschriebenes Buch von einem, der dachte, ein Abenteurer zu sein.
Dies ist mein zweites Buch.
Das erste ist nie erschienen. Es durfte nicht erscheinen!
Dabei fiel es mir so leicht, davon zu schreiben, wie ich an jenem Weihnachtsabend auf die Idee kam, mit einem Motorrad um die Welt zu fahren, wie ich kurz darauf Job und Wohnung kündigte, meine Freundin verließ und zum Abenteurer wurde.
Und doch durfte jenes Buch nie erscheinen, denn ich hätte damit allen, die es lesen würden, und auch mir selbst nur etwas vorgemacht.
Dieses zweite Buch jedoch war nicht mehr so einfach zu schreiben, denn es ist ein sehr persönliches Buch geworden. Es erzählt, warum ich damals wirklich ausgestiegen bin. Wie wenig ich doch ein Abenteurer war, wie viel die Welt mir doch zugesetzt hatte, und wie grob ich war bei den Versuchen, wieder in ein normales Leben zurückzufinden.
Es geht um Landminen und Überfälle, um Armut, Schicksale, das Glück und um ein Holztäfelchen. Es geht um Beziehungsflucht und Liebe, um das Ankommen im Leben und darum, wie sehr wir uns auf den Zufall verlassen können.