Der Roman bleibt auf dem Niveau wie der drei Bände der "Powder-Mage-Chroniken" und erzählt spannend eine neue Geschichte in derselben Welt.
Ich kannte bereits die Powder-Mage-Chroniken, die mir sehr gut gefallen haben. Entsprechend musste natürlich die Fortsetzung her. Auch diese überzeugt - vom Aufbau her erinnert "Sünden des Imperiums" eher an Band 1 "Blutschwur", denn der Fokus liegt mehr auf Ermittlungen bzw. Aufdeckung von Geheimnissen als auf militärischen Auseinandersetzungen wie das in den Folgebänden der Fall ist. Beides hat seinen Reiz, insofern funktioniert das hier. Schreibstil: Der Schreibstil ist flüssig und glatt. Mir fehlt ein wenig das Besondere, das in Erinnerung bleibt. Leider stört mich genau wie bei der Vorgängertrilogie auch die Übersetzung: In einem Buch, das in einer fiktiven Welt spielt, möchte ich keine englischen Begriffe wie "Blackhats" lesen. Die scheinen aber zumindest etwas weniger geworden zu sein - immerhin hat die Reihe diesmal auch einen deutschen Titel. 4,5 Sterne Charaktere: Die Charaktere besitzen Tiefgang und können mit den Figuren aus der ersten Reihe problemlos mithalten (manche kennt man ja auch schon daraus). Auf Schwarz-Weiß-Malerei wird dankenswerterweise verzichtet, aber es gelingt dem Autor dennoch, Empathie für die Charaktere zu wecken, die sich gerne selbst als "Berufsmörder" bezeichnen. Auch Nebenfiguren ohne besitzen Perspektiven gewinnen erfreulicherweise Kontur. 5 Sterne Handlung und Struktur: Die Handlung liest sich spannend. Es dauert ein wenig, bis klar ist, wohin die Reise geht und dann nimmt das Ganze auch noch mehr an Fahrt auf. 4,5 Sterne Tiefgang: Auch in diesem Buch herrscht Krieg und die Figuren müssen sich die Gewissensfrage stellen, auf welcher Seite sie stehen wollen und wie es überhaupt zu rechtfertigen ist, dem Töten sein Leben zu widmen. Außerdem werden Kolonialisierung und die Unterdrückung der Ureinwohner thematisiert. Ich gehe davon aus, dass da in den Folgebänden noch mehr kommt. 4 Sterne Worldbuilding: In dieser Welt gibt es Schießpulver, ich hatte bei den letzten Bänden daher vermutet, dass das Ganze ans 18. Jahrhundert angelehnt ist - hier würde ich sagen, es ist doch eher das 19. Die Leute tragen Anzüge und Zylinder, es gibt Polizei und Presse spielt eine Rolle. Viele High Fantasy oder Low Fantasy Bücher spielen ja eher in einer mittelalterlichen Welt und so finde ich es erfreulich, dass sich die Reihe davon wegbewegt und etwas weniger Ausgetretenes präsentiert. 5 Sterne "Sünden des Imperiums" bleibt auf dem Niveau der anderen Bücher des Autors. Ich habe es gerne gelesen. Wer "Blutschwur" gemocht hat, wird auch hier auf seine Kosten kommen. Gesamtwertung: 4,6 Sterne, macht gerundet 5 Sterne