Hafenluft, Herzschmerz und ein Finale mit Knall
Wer hätte gedacht, dass eine historische Familiensaga so viel Drama, Herzklopfen und Kopfkino auslösen kann? Dieses Finale der Danzig-Reihe hat mich komplett umgehauen. Johanna ist eine Figur, die man am liebsten ständig anschreien und gleichzeitig in den Arm nehmen möchte. Einerseits tough, clever und bereit, sich gegen jede Widrigkeit durchzusetzen - andererseits mit einem Herz, das sich lieber hinter Stolz und Dickköpfigkeit versteckt. Und dann ist da Pawel, der arme Tropf, der eigentlich nur will, dass sie endlich begreift, wie viel er für sie empfindet. Manchmal habe ich beim Lesen ernsthaft die Augen verdreht und gedacht: Leute, bitte hört doch auf mit dem ewigen Hin und Her und küsst euch endlich!Aber genau das macht die Sache so spannend: Intrigen, Skandale, kleine Gemeinheiten aus dem "Freundeskreis" (hallo Auguste!) und diese ständige Bedrohung über der Werft. Es ist wie ein Mix aus Schicksalsroman, Soap-Opera und historischem Drama, der trotzdem nie ins Lächerliche abrutscht. Stattdessen bleibt alles ernsthaft und emotional dicht, während man gleichzeitig bestens unterhalten wird.Die Atmosphäre von Danzig ist so detailreich beschrieben, dass ich fast den Hafen gerochen habe. Ich liebe Bücher, die einen komplett in eine andere Zeit katapultieren - und Hilke Sellnick schafft das mühelos. Mal ehrlich: Wer nach dieser Trilogie nicht halbwegs Geschichtsnerd wird, hat definitiv was verpasst.Für mich ist dieses Finale ein würdiger Abschluss: dramatisch, emotional, mit Herzschmerz, Hoffnung und einer richtig guten Portion historischer Kulisse. Und ja, ich gebe es zu - ein bisschen melancholisch bin ich schon, dass die Saga jetzt vorbei ist. Aber wie sagt man so schön: Lieber ein würdiger Schlussknall als ein endloses Dahinplätschern.Volle fünf Sterne, weil es mich von Anfang bis Ende mitgerissen hat. Und weil Johanna und Pawel mir wahrscheinlich noch eine Weile im Kopf rumgeistern werden.