Kommissarin Malou Löwenberg übernimmt den Schreibtisch ihres verstorbenen Kollegen Ramon. In einer Schublade entdeckt sie Aufzeichnungen zu mehreren Cold Cases. Malou will diese nicht einfach wegpacken und entdeckt einen Vermisstenfall, in dem es vielleicht noch einen Ansatz gibt. Privat lernt sie über eine Dating-App Dario kennen, dessen Mutter verschwand als er fünf Jahre alt war. Eigentlich sollte das eine einmalige Sache bleiben. Jedoch weist die Geschichte seiner Mutter einige Parallelen zu dem anderen Fall auf. Hinzu kommt, dass Malou wegen einer etwas unglücklichen Pressenotiz ein paar Tage frei hat. Zwei verschwundene Frauen, junge Mütter, keiner kann doch etwas dagegen haben, wenn Cold Cases doch noch eine Auflösung erfahren.In diesem ersten Teil um die Fälle von vermissten Personen, um die Malou Löwenberg sich kümmert, findet Malou die Akten und Notizen zu Fällen, die Ramon sich noch einmal vornehmen wollte. Dass ihre Bekanntschaft Dario von ähnlichen Ereignissen berichtet, ist schon ein Zufall. Doch natürlich ist Malou dadurch umso überzeugter, dass sie das Schicksal der verschwundenen Frauen unbedingt klären will. Zumindest will sie ihr Möglichstes unternehmen, schließlich bleiben immer Familien, die mit der Unsicherheit leben müssen, nicht zu wissen, was mit ihren Lieben geschehen ist. Ihr Chef allerdings ist nicht immer Malous Meinung und deshalb beginnt Malou zu zweifeln, ob der Job als Polizistin noch das Richtige für sie ist.Mit dem Start ihrer neuen Reihe um die Ermittlerin Malou Löwenberg bleibt die Autorin zwar schon in vertrauten Gefilden, betritt aber doch Neuland. Meist in ihrer Freizeit sucht Malou nach Spuren, hartnäckig geht sie jedem Hinweis nach. Das Schicksal der Menschen geht ihr nahe, weil es sie auch an ihre eigene Herkunft erinnert. Das ist spannend zu lesen, auch wenn der Zusammenhang, der in Malous Privatleben reicht, vielleicht als etwas zu stark empfunden werden kann. Das Rätsel um die vermissten Frauen ist fesselnd komponiert und wie häufig bei der Autorin, findet sich die Idee in wahren Ereignissen. Aus diesem Ansatz wird eine Geschichte, die man einmal begonnen kaum noch beiseite legen kann.