Der Einstieg in The Pawn and the Puppet war für mich etwas holprig nicht, weil der Schreibstil schlecht war, sondern weil ich erst einmal in diese düstere, verdrehte Welt hineinkommen musste. Dark Romance ist nicht unbedingt mein Go-to-Genre, und genau deshalb hat mich dieses Buch auch so überrascht. Denn sobald ich drin war, war ich drin. Und zwar richtig.
Die Grundidee der Geschichte düster, psychologisch, voller Machtspiele hat mich total fasziniert. Besonders die ganze Sache mit Patient 13 war für mich ein absolutes Highlight. Dieses Mysterium, dieses Alle haben Angst vor ihm und dann... entwickelt sich da plötzlich etwas. Ich mochte diese Spannung zwischen Angst, Faszination und Anziehung total. Es war intensiv, verstörend aber genau das war der Reiz.
Die beiden Hauptfiguren haben definitiv Eindruck hinterlassen. Nicht glatt, nicht leicht zu lesen oder zu durchschauen aber genau deshalb spannend. Ich habe oft mit mir gerungen, wie ich sie finden soll, und das macht sie für mich besonders. Und ehrlich gesagt: Nach dem Ende will ich sofort weiterlesen. Das kam überraschender, als ich gedacht hätte und obwohl ich es in gewisser Weise hätte kommen sehen können, war ich doch baff. Emotional komplett erwischt.
Was mir beim Lesen wirklich naheging, waren bestimmte Szenen, die... sagen wir mal: nicht ohne sind. Es gab Momente, die schwer auszuhalten waren, gerade weil sie so bildhaft geschrieben sind. Das ist nichts für schwache Nerven und genau deshalb funktioniert das Buch auch so gut. Diese Welt ist brutal, voller Kontrolle, Gewalt und Schmerz. Aber sie zieht einen unweigerlich in ihren Bann.
Das Setting düster, psychisch belastend, aber faszinierend passt perfekt zur Geschichte. Die Übersetzung fand ich gut gelungen. Ich hatte nie das Gefühl, dass der Ton verloren gegangen ist, und der Stil war flüssig zu lesen.