Mit Bittersweet Revenge findet die Elite von Ashriver-Reihe ihr dramatisches und zugleich emotional berührendes Ende und dieses Finale hat es in sich. Valentina Fast gelingt es erneut, mit einem atmosphärischen Schreibstil und einem dichten Netz aus Intrigen, Magie und Emotionen eine Welt zu zeichnen, die man nur ungern wieder verlässt.
Schon der Einstieg ist intensiv: Leah steht im Mittelpunkt, entschlossen, endlich die Wahrheit hinter dem Tod ihrer Mutter aufzudecken. Als sogenannte Leserin mit der Fähigkeit, Erinnerungen aus Objekten zu entnehmen, bringt sie eine faszinierende Gabe mit eine Fähigkeit, die nicht nur die Handlung antreibt, sondern auch intime Einblicke in die Gedankenwelt anderer Figuren ermöglicht. Unterstützt wird sie wider Erwarten ausgerechnet von Vincent, einem der mächtigsten Mitglieder der Ashriver-Elite.
Die Dynamik zwischen Leah und Vincent entwickelt sich mit Fingerspitzengefühl: von Misstrauen und Konfrontation hin zu echtem Vertrauen. Besonders gelungen: Beide sind bereits aus den Vorgängerbänden bekannt, dennoch werden hier ganz neue Seiten an ihnen sichtbar Verletzlichkeit, Mut und echte Entwicklung. Auch die Freundesgruppe, deren Zusammenhalt sich über die gesamte Reihe hinweg aufgebaut hat, bildet ein starkes Rückgrat dieser Geschichte. Ihre Verbundenheit, aber auch ihre Konflikte und Versöhnungen wirken glaubwürdig und menschlich.
Spannung entsteht dabei nicht nur durch die Enemies-to-Lovers-Romantik, sondern vor allem durch das zentrale Rätsel: Wer steckt wirklich hinter dem Verrat an Leahs Familie? Obwohl einige Hinweise früh zu erahnen sind, gelingt es der Autorin, die Auflösung bis zum Schluss spannend zu halten und auch einige überraschende Wendungen einzubauen, die man nicht kommen sieht.
Der dritte Band fühlt sich runder an als seine Vorgänger, das Tempo ist höher, die Perspektivwechsel zahlreicher, und dennoch wirkt alles gut miteinander verwoben. Besonders das Setting die Akademie, mit ihren dunklen Geheimnissen, Ritualen und Regeln bleibt eindrucksvoll und atmosphärisch dicht. Hier wird das Dark-Academia-Feeling spürbar, ohne je ins Klischeehafte abzurutschen.
Was Bittersweet Revenge aber letztlich besonders macht, ist die emotionale Tiefe. Es geht nicht nur um Rache oder Magie, sondern um Loyalität, Selbstfindung und die Kraft, über sich hinauszuwachsen. Das Finale bringt die Geschichte aller Beteiligten zu einem gelungenen Abschluss schlüssig, berührend und mit einem Hauch Wehmut.
Ein würdiges Ende für eine Trilogie, die sich von Band zu Band gesteigert hat. Für Fans von düster-magischen Internatsgeschichten mit starken Figuren, komplexen Beziehungen und einem Hauch Romantik ist diese Reihe definitiv eine Empfehlung.