Angela hat ihre Biografie beendet und nachdem sie darin ihre berufliche Karriere hat Revue passieren lassen wird ihr bewusst, dass sie für einige wichtige Themen in Deutschland wie die Energiewende oder die Bahn keine optimalen Lösungen gefunden hat und nachdem sie sich dann auch noch mit Friedrich Merz anlegt, legen ihr sowohl ihr Mann Achim als auch ihre Freundin Marie eine Therapie nahe, damit sie nicht in einer tiefen Depression landet. Da für sie eine Therapie in der Großstadt nicht in Frage kommt bleibt ihr nichts anderes übrig als an der Gruppentherapie beim einzigen Therapeuten in Klein-Freudenstadt teilzunehmen. Jedoch wirkt Herr Fenstermacher mit seinem Job etwas überfordert und die Gruppe ist eine wilde Mischung aus einem Wutbürger, einer Klimaaktivistin, einer einsamen Katzenfrau, einer isoliert lebenden Viren-Phobikerin und einem sprachlosen Pantomimen. Angela fühlt sich zuerst fehl am Plätze, doch nach der ersten Sitzung wird der Therapeut auf seinem Hausboot umgebracht und Angela fühlt sich in ihrem Element als Ermittlerin. Doch dieses Mal glaubt sogar Kommissar Hannemann, dass sie die Verdächtige ist und steckt sie kurzerhand in den Knast. Jetzt liegt es an Miss Merkel, die Wahrheit aufzudecken. Ich hatte mich zuerst sehr über das Thema Therapie gefreut, da ich mir dadurch einen witzigen und lockeren Beitrag für die Entstigmatisierung dieses Themas erhofft hatte, doch schon auf den ersten Seiten merkte ich, dass alleine die Darstellung des Therapeuten eher abschreckend als realistisch ist, wie er den Datenschutz und die Diskretion total ignoriert und die halbe Stadt wissen lässt, dass Angela jetzt bei ihm in Therapie ist. An der Zusammensetzung der Gruppe bemerkt man direkt, dass hier eine explosive und kontroverse Gruppe aufeinander trifft, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben und sich nur schwer gegenseitig vertrauen können. Diese Story enthält weniger Humor und dafür mehr Spannung und Action, was einerseits beim Ermitteln Spaß macht, aber andererseits habe ich es auch vermisst, zwischendurch spontan auflachen zu müssen. Schade fand ich es, dass schon wieder kleine Dramen für die Beziehungen von Angela und Achim sowie Marie und Mike inszeniert wurden. Ich habe mir da eigentlich wieder die Leichtigkeit aus dem ersten Teil erhofft bzw. zurück gewünscht. Kommissar Hannemann hat sich leider auch zu einer Figur entwickelt, die mir von Buch zu Buch immer unsympathischer wird. Erst das Ende der Geschichte hat mich wieder etwas versöhnlicher gestimmt. Es war wieder ein interessanter Fall von Miss Merkel und der Erste, wo ich mit meinem Verdacht sehr nah an der Auflösung war, aber mein Favorit bleibt weiterhin der humorvolle erste Teil. Sehr gefallen hat mir jedoch der Abschlusssatz des Buches, der noch etwas in mir nachgeklungen hat und in dem viel Wahrheit steckt.