"...Ich möchte, dass du ein Auge auf Monsieur Peters hast. Ihr werdet bald vor einer Herausforderung stehen, die ihr nur gemeinsam lösen könnt..."
Klotho, Chefin der wissenschaftliche Geheimgesellschaft Moira, empfängt diese Botschaft von Professor Stein in einer Art Traum. Mike Peters arbeitet im Verlag eines populärwissenschaftlichen Magazins.
Der Autor hat eine spannende Fortsetzung seiner Reihe geschrieben. Die kurzen Abschnitte mit schnell wechselnden Handlungsorten und Protagonisten sorgen für den hohen Spannungsbogen. Die wissenschaftlichen Fakten werden anschaulich dargestellt, setzen aber trotzdem eine gewisse Allgemeinbildung in moderner Physik voraus.
Gegenspieler von Klothos Organisation ist das Konsortium. Dort hat es gerade eine gravierende Veränderung gegeben. Nach dem Tod von Aaron Melnikow hat Oleg die Herrschaft seines Großvaters übernommen. Oleg interessiert aber vor allem der tief im sibirischen Untergrund gebaute Elementarteilchenbeschleuniger und die daraus resultierenden wissenschaftlichen Ergebnisse. Sein Ziel ist ein Kraftwerk, das mit Antimaterie funktioniert. Das passt Pjotr Maksimow nicht, einst Aarons zweite Hand, der geschickt an Olegs Stuhl sägt.
"...Maksimow hatte einen jungen, unausgereiften und formbaren Menschen erwartet, der das generöse Angebot, in seinem Auftrag als Nummer zwei die Fäden zu ziehen, dankbar annehmen würde. Doch Oleg Fjodorowitsch entsprach nicht seinen Erwartungen..."
Oleg ist hochintelligent und merkt schnell, dass seine Technik nicht sicher ist. Er hat nicht vor, sich manipulieren zu lassen und reagiert schnell. Der Autor versteht es, die Personen gut zu charakterisieren und jedes Schwarz Weiß - Schema zu vermeiden. Über Klotho zum Beipiel erfährt man:
"...Ich habe Klotho als harte Führungspersönlichkeit erlebt, aber eines ist sie nicht: flexibel. Vielleicht handelt sie nach dem Motto, dass nicht sein kann, was nicht sein darf..."
Und dann gibt es noch Sir Kenneth, einen schottischen Clanchef, der Klotho zusammenarbeitet. Sein Großneffe Logan ist für ihn nur Mittel zum Zweck. Menschenleben werden billigend in Kauf genommen, wenn es gilt, eigene Pläne umzusetzen.
Doch das sind alles nur Nadelstiche. Die eigentliche Bedrohung liegt in Sibirien und hat nichts mit menschlichem Willen zu tun. Aus dem Elementarteilchenbeschleuniger dringt zu viel Antimaterie. Bekommt man das Problem nicht in den Griff, ist die Erde in Gefahr. Oleg nimmt das Angebot an, Wissenschaftler aus Genf auf sein Gebiet zu lassen. Begleitet werden sie von Mike, Maurice und Paolo, die alle drei über besondere Fähigkeiten verfügen.
Hinzu kommt, dass in der Pforte zur Antiwelt Signale registriert werden, die einer Fibonacci Folge entsprechen. Sollten die von intelligenten Lebewesen stammen?
Das Buch lässt an Spannung keine Wünsche offen. Während es in Sibirien in erster Linie um wissenschaftliche Probleme geht, zieht Maksimow in Europa seine Strippen in der Unterwelt. Außerdem versucht er, Mikes Zeitung aus dem Verkehr zu ziehen. Die komplexen Beziehungen der Protagonisten sorgen zusätzliche für eine latente innere Spannung.
Ein Nachwort und ein ausführliches Personenverzeichnis schließen die Geschichte ab.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.