Das Buch hat sehr viele und gute Ideenansätze. Ansätze, die leider nicht ausreichend ausgebaut wurden.
Ich hatte das Gefühl, die Autorin hat vor Ideen nur so gesprudelt und versucht sie alle in das Buch einzubringen. So kam es mir oft ein wenig "gehetzt" vor. Von einem Handlungsstrang zum nächsten und das in nur wenigen Sätzen. Es wäre zielführender gewesen, sich auf einige wenigere Punkte zu konzentrieren, um diese entsprechend auszubauen.
Die Charaktere hatten alle mehr oder weniger eine erzählenswerte Vergangenheit. Viele Legenden - sei es mythologischer oder urbaner Natur - kamen vor. Aufgrund der schieren Anzahl blieb jedoch vieles davon nur oberflächlich und zu kurz. Das ist äußerst schade. Anstatt viele Seiten zusätzlich für die "spicy Szenen" zu verschwenden, hätte man diese für weitreichendere Erklärungen und effektives Storytelling nutzen können.
Ein wichtiger Fokus in dem Buch scheint zudem die gute Taylor Swift zu sein. Zu Anfang hat es mich noch amüsiert, dass unsere Protagonistin ein großer Fan von der Sängerin ist. Irgendwann, nachdem immer wieder auf diese Thematik herumgeritten wurde, fand ich nur noch ermüdend.
Zudem haben mich einige Logikfehler verwundert. Sei es, dass mit "Waffen" durch eine Flughafenkontrolle gerannt werden darf oder ein Ausbruch aus dem Gefängnis ohne ernsthafte Probleme vonstatten gehen kann. Hier möchte ich auch nicht weiter ins Detail gehen, um nicht unnötige Spoiler zu setzen.
Jetzt mag es so klingen als ob ich das Buch schrecklich finden würde. Das möchte ich jedoch dementieren. Wie ich zu beginn gesagt habe: Es sind viele sehr gute Ansätze da. Insbesondere, wenn sich für japanische Mythologie und Legenden interessiert, wird man Freude an dem Buch haben. Man muss es lediglich schaffen, über die Schwächen hinwegzusehen.
Abschließend kann noch gesagt werden: Wer in der Zeit von Creepypasta, 4chan und Co. aufgewachsen ist, wird hier und da bestimmt ein wenig Nostalgie empfinden.