Nur noch schnell Instagram checken und schon schauen wir uns mitten in der Nacht eine halbe Stunde lang Katzenvideos an. Dieses Spiel des süchtig machenden Doom-Scrollings wiederholt sich jeden Abend obwohl wir es besser wissen.
Das abendliche Handy-Schauen ist nur eine von vielen Angewohnheiten, die wir nur allzu gern loswerden möchten. Wir möchten auch gesünder essen, nicht mehr rauchen und statt am Handy zu sitzen ein Buch lesen. Aber es ist wie verhext: Es ist bedrückend, wenn blitzschnell das volle Programm abläuft. Du bist wie ferngesteuert, obwohl du weißt, dass ein anderes Verhalten besser wäre, beschreibt es Axel Koch. Der Psychologe möchte eigentlich mehr Zeit mit seiner Familie verbringen, erwischt sich dann aber immer wieder bei Überstunden am Schreibtisch.
Keine Frage des Was
In seinem Buch Morgen fang ich aber wirklich an! beschreibt er die Schwierigkeit, das eigene Verhalten zu verändern. Und dabei scheint das ganze Internet voll von Menschen zu sein, die sich verändern möchten und solchen, die uns scheinbar dabei unterstützen.
Ganze Heerscharen von Trainerinnen und Trainern sind unterwegs, um Menschen fit für die Arbeit zu machen und Verhaltensweisen auszubügeln, die sich nachteilig auf die Leistung und die Zusammenarbeit auswirken, sagt Axel Koch.
Eine Frage des Wie
Ob Fitnesscoach, Beraterin oder der Influencer, der uns von seiner gesunden Morgenroutine überzeugen möchte: Sie alle wissen, was wir verändern können. Aber das Wie steht auf einer ganz anderen Karte. Und genau hier setzt der Autor an. In seiner Forschung beschäftigt sich der Professor für Training und Coaching an der Hochschule für angewandtes Management in Ismaning nämlich mit dem Lerntransfer: Wie übertrage ich mein Wissen in die Praxis?
In dem Ratgeber zeigt er, warum es so schwierig ist, das eigene Verhalten zu ändern, und warum der Mensch von Natur aus eher veränderungsresistent ist. In einem weiteren Schritt stellt er seine Transferstärke-Methode® vor, mit der nachhaltige Veränderungen umsetzbar sind. Hier geht es darum, sich selbst und die eigenen Mechanismen besser kennenzulernen und ein Gefühl dafür zu bekommen, wann das eigene Gehirn in den Standby-Modus wechseln möchte. Und für hartnäckige Fälle gibt es eine Rückfallmanagement-Technik.
Roter-Reiter-Fazit
Axel Koch geht der Frage auf den Grund, warum es so schwer ist, das eigene Verhalten langfristig zu verändern. Wir wissen, was wir ändern möchten, stolpern aber über das Wie. In diesem Ratgeber stellt der Psychologe die Transferstärke-Methode® vor, mit der nachhaltige Veränderungen möglich sind. Neben vielen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum menschlichen Verhalten bietet das Buch einen Leitfaden und viele Reflexionen sowie Übungen, um endlich in die Veränderung zu kommen.