Das Blindspiel ist eine Form des Schachs und genau darum geht es in diesem Thriller. Perfider Weise wird hier allerdings mit Menschen gespielt und Profiler/Galerist Milo soll der Polizei helfen den nächsten Mord zu verhindern und den Täter zu fassen.
Milo und sein Privatleben sind schon so eine Sache für sich. Er und seine Frau haben es nicht einfach miteinander, was im Verlauf der Geschichte immer wieder thematisiert wird. Auch Milos Vergangenheit und das Verhältnis zu seinen Eltern und dem Stiefvater werden in Rückblenden hin und wieder dargestellt. Manches ist für den vorliegen Fall relevant, anderes ist rein privat.
Nicht nur bei ihm sondern auch bei den anderen Protagonisten 'menschelt' es schon sehr und nicht alles bringt die Geschichte voran. Das muss man mögen. Mich hat es nicht so sehr gestört, weil die Figuren dadurch authentisch, wie aus dem wahren Leben gegriffen wirkten. Niemand ist perfekt.
Auffallend fand ich allerdings, dass die weiblichen Figuren eher stark hervorstachen, während die Männer mehr mit sich und ihren Unzulänglichkeiten/Komplexen zu kämpfen hatten. Liest man nicht oft.
Den Plot fand ich sehr gut. Es ging sehr spannend los, alles wirke aber noch etwas kryptisch. Doch die Geschichte entwickelte sich recht zügig, so dass ich erste Spekulationen anstellen konnte.
Durchgehend spannend war ca. das letzte Drittel. Hier konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Es gipfelte in einem würdigen Finale und leistete gute Aufarbeitung/Klärung der noch offenen Fragen.
Ein spannender, sehr gelungener Auftakt der neuen Thrillerreihe von Max Seeck, mit einem nicht vorhersehbaren Finale.