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Produktbild: Die letzte Französin | Jérôme Leroy
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Die letzte Französin

Kriminalroman

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Buch (kartoniert)
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In einer Hafenstadt im Nordwesten Frankreichs hat der rechtsradikale Patriotische Block die Macht übernommen. Der Polizeiapparat wird ausgebaut und militarisiert. Doch weder Ruhe noch Ordnung kehren ein, im Gegenteil: Nahe der Sozialbau-Siedlung »800« wird Capitaine Mokrane Méguelati von der Terrorabwehr, der als Einziger Informationen über ein bevorstehendes Attentat hat, als vermeintlicher islamistischer Terrorist von einem Streifenpolizisten getötet. Der Schnellschuss hat fatale Folgen, denn nun weiß niemand, wo und wie der geplante Anschlag durchgeführt werden soll. Auch am Berufsgymnasium »Charles Tillon« ist die Stimmung angespannt, obwohl sich ein engagierter Lehrer und eine Jugendbuchautorin um Kontakt zu den Schülern bemühen und für Toleranz und ein friedliches Miteinander plädieren. Doch auch diese Idealisten sind angeschlagen. Die Jugendlichen wiederum tragen lieber die sozialen und ideologischen Konflikte der Gesellschaft im Kleinen aus, statt Romane zu lesen. Als die Bombenwarnung die Schule erreicht, muss sich die Klasse verbarrikadieren. Die Polizei durchkämmt fieberhaft die Stadt - doch wer hätte ahnen können, was ein junges Mädchen mit alldem zu tun hat, eine Schülerin, die zu allem bereit ist, damit das Leben noch einen Sinn hat? Jérôme Leroys atemloser Roman ist eine rasante Tour de Force durch die politischen und ideologischen Untiefen der französischen Gesellschaft.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
03. März 2025
Sprache
deutsch
Auflage
Deutsche Erstausgabe
Seitenanzahl
98
Autor/Autorin
Jérôme Leroy
Übersetzung
Cornelia Wend
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
französisch
Produktart
kartoniert
Gewicht
134 g
Größe (L/B/H)
205/122/12 mm
Sonstiges
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
ISBN
9783960543879

Portrait

Jérôme Leroy

Jérôme Leroy, geboren 1964 in Rouen, ist Autor, Literaturkritiker und Herausgeber. Er hat zahlreiche Kriminalromane veröffentlicht. Auf Deutsch erschienen bisher »Der Block« (2017), »Die Verdunkelten« (2018), »Der Schutzengel« (2020), »Terminus Leipzig« (2022), ein Gemeinschaftswerk mit Max Annas, sowie »Die letzten Tage der Raubtiere« (2023). »Der Block« wurde mit dem Deutschen Krimipreis 2018 in der Kategorie International (3. Platz) ausgezeichnet. Jérôme Leroy lebt in Lille.

Pressestimmen

»Nach Der Block und Der Schutzengel hat Leroy erneut einen wuchtigen Politkrimi und ein dunkles Gesellschaftspanorama vorgelegt. « Volker Albers, Hamburger Abendblatt

»Härte, gepaart mit Sarkasmus das kann Leroy, der damit dem großen Kulturpessimisten Michel Houellebecq ähnelt. « Werner van Bebber, Tagesspiegel

»Leroys rasante Schilderungen sind grell und brutal. Offen und unverschleiert thematisiert er den Einfluss von Islamisten in den Banlieues. Dabei driftet er jedoch nie in neoreaktionäre, rassistische Klischees ab, sondern dekonstruiert sie. Das unterscheidet Leroy von einem selbstverliebten Zyniker wie Michel Houellebecq und macht den großartigen Erzähler zu einem der spannendsten Autoren Frankreichs. « Joachim Maria Peter, Aachener Zeitung

»Brutal und düster, gleichzeitig aber auch mit Witz befasst sich Leroy einmal mehr mit den Zuständen in seinem Land, in dem die Rechten immer mehr Macht haben. « Hanspeter Eggenberger, krimikritik. com

»Leroy legt einen bissig-ironischen Kriminalroman mit einem unerwarteten Twist vor. Er beherrscht meisterlich das Spiel mit Stereotypen und Vorurteilen sowie deren Durchbrechung. « Angelo Algieri, Buchkultur

»Ein trockener und reizbarer Roman. « Delphine Peras, L Express

»Jérôme Leroy untersucht die kranke Psyche des Frankreich von heute. « Augustin Trapenard, Canal+

»Leroy findet offensichtliches Vergnügen daran, die Darstellung der Vorläufer einer seit langem angekündigten Katastrophe bis zum Äußersten zu treiben und muss ohne Freude darüber, aber nicht ohne Humor feststellen, dass das Zusammenleben in unserer Gesellschaft verdammt bleierne Flügel gekriegt hat. « Alain Léauthier, Marianne

»Ein Roman noir mit Biss und Stich, und gemein effizient. « Nathalie Peyrebonne, Le canard enchaîné

» Die letzte Französin ist eine Art Was ist was? über den islamistischen Wundbrand in unserer Gesellschaft. Eine kleines Kompendium der terroristischen Aktion gestern, heute und morgen. Und das im großartigen Stil eines Jérôme Leroy. « Bernard Poirette, RTL

Besprechung vom 02.06.2025

Blonde Gauloise
Jérôme Leroy findet "Die letzte Französin"

Vor dreißig Jahren kam "La Haine" ins Kino ("Der Hass"), jener Spielfilm von Mathieu Kassovitz, der das Leben unter Migranten in einer französischen Hochhaus-Vorstadt knallhart zur Kenntlichkeit entstellt. Es war damals die Rede von den "sozialen Zeitbomben", die in der Banlieue stecken. Inzwischen sind sie vielfach explodiert. Und doch sind, um im Bilde zu bleiben, noch weitere Bomben im Bau.

Jérôme Leroy findet die Banlieue für das Setting seines Romans "Die letzte Französin" "oberhalb einer großen Hafenstadt im Westen" Frankreichs, die bekannt ist "für ihre aberwitzig hohe Arbeitslosenquote, ihre vor sich hin rottenden Werften und ihren Wiederaufbau in einem elegant stalinistischen Stil nach den Bombardierungen von 1944".

Das Hochhaus, um das es hier geht, ist jüngeren Datums und wird nur "Die 800" genannt. Wir erfahren, dass sich darin "geopolitische Wirren" zuspitzen, die in die französische Hafenstadt importiert wurden. Um konkreter zu werden: Die 800 beherbergt neben "indigenen Junkies, radikalisierten Psychopathen, Beziehern von Grundsicherung und turbantragenden Frauen" auch "angehende Attentäter, die mit dem Maschinengewehr in Konzerthallen herumballern, oder zukünftige Massenmörder, die mit einem 19-Tonner an einem Nationalfeiertag über eine Promenade am Meer rasen werden". So wird die Erzählung in der jüngsten Zeitgeschichte verankert.

Auf ihren kaum hundert Seiten kommt sie äußerst schnell zur Sache: Nach wenigen Zeilen schon fällt ein Schuss aus einer großkalibrigen Waffe, und es liegt "eine Menge Hirn auf dem nächtlichen Asphalt". Damit ist der Ton gesetzt für einen klassischen noir mit diversen quasi filmisch dargestellten Splatter-Effekten. Das erste Opfer heißt Mokrane Méguelati und wird von dem ihn erschießenden Polizisten als "Kanake" bezeichnet.

Es mangelt wahrlich nicht an drastischer Diskriminierung in dieser Geschichte, die auch deutlich mit einem gewissen Sendungsbewusstsein erzählt wird und das Beschriebene anprangert. In ihrer Fiktion regiert eine rechtsradikale Partei, der bei Leroy mehrfach beschriebene "Patriotische Block", die Hafenstadt und setzt auf Law-and-Order-Politik. Als Polizisten werden ehemalige Soldaten verpflichtet, "die man bei der Armee loswerden will". Unter diesen Polizisten zählt ein Leben wie jenes von Méguelati wenig; was sie allerdings anfangs nicht wissen, ist, dass er ein Spitzel des Inlandsgeheimdienstes war. Das macht die Sache noch spannender: Méguelati wusste nämlich von einem geplanten Anschlag, der nun mit aller Macht verhindert werden soll.

Also werden in der 800 "Türen und Schädel" eingetreten, es kommt zu Unruhen und Schießereien, die den nur scheinbar chaotischen Plot zu seinem dramatischen Ende drängen. Dabei gelingt es dem 1964 in Rouen geborenen Jérôme Leroy, der seine Krimis auch als eine Art der "linken Geschichtsschreibung" begreift, auf engstem Raum noch erstaunlich viel neues Personal aufzufahren, dem er mittels eines sich selbst ironisierenden "allwissenden Erzählers" in die Köpfe schaut.

Darunter sind junge Islamisten und alte Kombattanten verschiedener Lager, abgehalfterte Politiker auf Antidepressiva, ein sexbesessener junger Lehrer an einer Problemschule sowie eine Jugendbuchautorin, die dort zu einer Lesung geladen ist und noch halb betrunken aus Paris anreist, um pünktlich zum Finale dieses Krimis einzutreffen. Auch in der sarkastischen Darstellung dieser Alizé Lavaux ist Leroy, der selbst Jugendbücher verfasst hat, ganz auf der Höhe der Zeit: Er macht die Autorin von belanglosen "Young Adult"-Romanen mit Titeln wie "Sonne für alle" gnadenlos lächerlich und lässt sie fast genüsslich ahnungslos in ihr Verderben fahren.

Bei der titelgebenden "letzten Französin" handelt es sich aber nicht um die Jugendbuchautorin, sondern um eine zuvor schon geschickt am Rande erwähnte "kleine Gauloise", eine wegen ihrer blonden Haare als Gallierin bezeichnete verführerische Schülerin, deren Meer-Geruch einer der Islamisten verfallen ist und die der Geschichte den entscheidenden Dreh gibt. Diese satirische Kriminalgeschichte mit Houellebecq-Touch werden selbst Nichtraucher in einem Zug konsumieren. JAN WIELE

Jérôme Leroy: "Die letzte Französin". Kriminalroman.

Aus dem Französischen von Cornelia Wend. Edition Nautilus, Hamburg 2025. 104 S., br.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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