Inhalt:
Achtung Spoiler.
Soeben wurde der Menschenkönig geköpft und die Revolution ist in vollem Gang. Auch in der Welt der Schattenwesen brodelt es. Leo dient zwar weiterhin der roten Königin, aber er und Laurant versuchen sich aus den Wirren der Zeit herauszuhalten. Doch dann wandeln sich alte Freunde zu Feinden und die beiden müssen sich eingestehen, dass sie schon längst keine Statisten mehr in diesem Stück Geschichte sind.
Meine Meinung:
Dana Morgan schafft es erneut von der ersten Zeile an, Atmosphäre zu erzeugen, und so bin ich sofort wieder in die Welt der Schatten mit ihren feudalen Festen und geheimnisvollen Soirées eingetaucht.
Die Autorin hat die Handlung auch diesmal geschickt in den historischen Rahmen eingebaut und so habe ich mich beim Lesen immer wieder dabei ertappt, zu spekulieren, welche Eckpfeiler der realen Historie als Nächstes Eingang in die Story finden würden.
Die Gegensätzlichkeit in den Vorgängen zwischen Menschenwelt und Schattengesellschaft sind ein sehr schönes Spiegelstück und als Leser bekommt man unterschwellig vermittelt, wie sich die Methoden dabei ähneln. Die Geschichte bezieht daraus einen Teil ihrer Spannung, aber natürlich sind auch die Geschehnisse an sich äußerst dramatisch.
Als Leser war ich sofort wieder an Leos Seite, dessen leicht gereiftes Ich zwar ein stückweit kontrollierter handelt, aber auch nur bis zu einem gewissen Grad. Diejenigen, die ihn gerade für seine ungestüme Art lieben, werden hier sicher nicht enttäuscht. Für mich war dieser dritte Band allerdings auch ein Band der Nebenfiguren.
Wer Celine nicht ins Herz geschlossen hat, der sollte tatsächlich überlegen, ob er Sonnenlicht noch verträgt. Sie bekommt diesmal ein ordentliches Stück Plot, was mich sehr gefreut hat. Das gilt auch für Ren und seine Pfoten-Truppe. Es sind viele, sorgsam aufgebaute Nebenfiguren, die hier dazu beitragen, das große Finale vorzubereiten und ich ziehe meinen Hut vor diesem genialen Konstrukt.
Der Schowdown, soviel sei gespoilert, hat es in sich und ich glaube kaum, dass hier jemand nicht auf seine Kosten kommt.
Ein fulmiantes, dem Rahmen angemessenes, opulentes Finale, das bei mir keine Wünsche offengelassen hat.
Wer fiktive Romane mit einem historischen Background liebt, und ein schlagendes Herz für Blutsauger hat, der darf sich hier ganz getrost ein rotes Tuch um den Hals binden und in die Zeilen eintauchen.
Großes Kino.