Der Nordseeraum ist bis heute ein Faszinosum: vom Mythos des untergegangen Rungholt über den noch immer spukenden Schimmelreiter Hauke Haien bis zur einzigartigen, amphibischen Welt der Halligen. Die vorliegende literaturwissenschaftliche Studie erschließt die literarische Entdeckung der Nordsee im 19. Jahrhundert, in deren Zuge die Nordsee mit ihrer Küste von einer »terra incognita« zur »terra poetica« avanciert. Dabei kristallisiert sich die Gattungsfamilie der Nordseenovelle heraus, die mit eigenen regionalkulturellen Besonderheiten in der großen Tradition novellistischen Erzählens steht. Sturmspringfluten zeigen sich in diesem Zusammenhang frei nach Goethe als »sich ereignete unerhörte Begebenheiten« par excellence. In der Studie werden Nordseenovellen von Theodor Mügge, C. P. Hansen, Christian Johansen, Ernst Willkomm und Theodor Storm untersucht. Das erstaunlich eng verwobene Gattungsnetz zeigt die Bedeutsamkeit der Nordseeliteratur im 19. Jahrhundert, die schließlich in Storms prototypischer Nordseenovelle »Der Schimmelreiter« ihren populären Höhepunkt findet.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung. - Gattungsbegriff Novelle : sprachanalytische Eingrenzung. - Das Meer in abendländischer Literatur und Kultur. - Die literarische Entdeckung der deutschen Küste im 19. Jahrhundert. - Gattungsfamilie Nordseenovelle . - Theodor Mügge (1802 oder 1805/6 1861). - C. P. Hansen (1803 1879). - Ernst Willkomm (1810 1886). - Theodor Storm (1817 1888). - Fazit. - Ausblick.
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