Sie ist nicht Jen. Aber sie muss so tun als ob. Für Jen geht sie an das Eliteinternat Brightstone Geld, Einfluss, Macht, ein altes Schloss und eine Polo-Mannschaft. Doch diese Welt ist nur so lange schillernd, bis man hinter ihre Fassade blickt. Und es dauert nicht lange, bis sich die Unfälle und Drohungen häufen. Offenbar hat Jen etwas vor ihr geheimgehalten. Etwas, für das sie jetzt den Kopf hinhalten muss ...
Ein Jugendthriller, der echt Spaß gemacht hat. Ich mochte das ganze Setting und die Atmosphäre. Das Internat mit typischen Gerüchten und Rich Kid Gehabe, der außerschulische Sport, das Polospielen, das alte Anwesen generell und wie das Leben dort abläuft. Ich hab mich wirklich reingesogen gefühlt in diese Welt.
Was ich sehr mochte, war, dass die Identität der Protagonistin lange unklar blieb. Das hat super gut zu dieser ganzen Prämisse mit der Fake Identität beigetragen, weil man sie nur als Jen betrachten konnte. Die Idee fand ich sowieso cool, denn dadurch hatte man auch noch diesen Zwiespalt, dass sie so tun musste als wäre sie jemand anderes, aber ohne aufzufliegen. Was mit der Zeit immer schwieriger wurde, weil die anderen bestimmte Erwartungen an sie hatten, wie sie sich verhalten sollte.
Dazu kam dann die unheimliche Stimmung, als es nach und nach Unfälle und Drohungen gab, die dafür gesorgt haben, dass die Protagonistin anfing zu zweifeln. Und sich zu fragen, was sie eigentlich nicht weiß. Die langsame Entwicklung, das Zuspitzen der Gefahr, fand ich sehr gelungen. Ich hätte mir nur dann im Mittelteil gewünscht, dass es noch krasser anzieht. Also dass es noch unheilvoller wird, häufiger etwas passiert, ihre Paranoia zunimmt. So fand ich es zwar spannend, aber es fehlte dann ein bisschen die Beklemmung bei mir beim Lesen.
Trotzdem mochte ich, wie sich dann der Showdown anbahnte und wie sich da nochmal alles überschlagen hat. Bei der Auflösung am Ende waren ein paar Punkte nicht mehr ganz so meins (aber Meckern auf hohem Niveau!), aber da wo alles eskaliert ist, hat mich das Buch definitiv überzeugt.
Was für mich zu gewolllt, zu konstruiert wirkte, war die Liebesgeschichte. Zugegeben, sie lief sowieso eher am Rande, aber der Mitschüler beherrschte durchaus sehr häufig die Gedanken der Protagonistin und das war mir ein bisschen zu plump. Auch wie sich das am Ende weiterentwickelt hat. Obwohl ein paar Aspekte davon definitiv wichtig waren für die Handlung! Aber ich finde, das Buch wäre auch ohne Liebesgeschichte gut ausgekommen.
Trotz hier und da etwas Kritik am Buch, kann ich insgesamt nur eine Empfehlung aussprechen. Mir hat das Lesen von Brightstone College viel Spaß gemacht.
4-4,5 Sterne