Die "Genesis Europa" ist seit Jahrhunderten im All unterwegs, nachdem die Erde unbewohnbar wurde. Während Machtkämpfe zwischen Eliten und Rebellen schwelen, wird beim Ressourcenabbau auf einem vorbeifliegenden Asteroiden eine Entdeckung gemacht, die alles ins Wanken bringt...
Nick Palmer hat für sein Debüt alle Zutaten für epische Sci-Fi in einen Topf geworfen, nur hat sein Rezept meinen Geschmack leider nicht getroffen.
In "Terra Perdita" stecken wirklich viele coole Ideen, mit denen versucht wird, eine komplexe Welt aufzubauen. Beim Lesen hatte ich jedoch einige Schwierigkeiten. Die Kapitel empfinde ich als recht lang und auf den nur 320 Seiten nimmt die ausführliche Welterklärung so viel Raum ein, dass für eine packende Handlung kaum Platz ist.
Dazu kommt eine große Figurenanzahl, die mir alle fremd blieben. Teilweise fehlten mir auch klare Beschreibungen... Eine Figur hat erst kurze, weiße Haare und später plötzlich lange, braune, wellige, ohne für mich nachvollziehbare Erklärung. Vielleicht habe ich es überlesen aber oft war ich einfach von den vielen Details und unübersichtlichen Dialogen erschlagen.
Die Erzählweise hat für mich einfach nicht funktioniert. Es gibt viel tell und wenig show und der auktoriale Erzähler fühlt sich seltsam nach Ich-Perspektive an, allerdings ohne die Nähe, die so eine Sichtweise eigentlich erzeugen könnte.
Nach dem ersten Plottwist, der keinen Sci-Fi-Fan überraschen kann, hört das Buch einfach auf, da es sich um einen Reihenauftakt handelt. Für mich erklärt das aber nicht die ungleiche Gewichtung von Worldbuilding und Handlung.
Letztendlich war es für mich zu viel auf einmal und gleichzeitig zu wenig, um wirklich mitzufühlen. Von mir gibt es 2 Sterne für das respektable Konzept aber meine Reise auf der "Genesis Europa" endet hier.