Meine Meinung
Dem Autor ist mit Über die Toten nur Gutes ein spannender und unterhaltsamer Krimi mit einer interessanten Hauptfigur und einigen irrwitzigen Wendungen bestens gelungen.
Mads Madson wohnt mit seinem Vater in Glücksburg an der Ostsee und wird eher zufällig in Ermittlungen hineingezogen, da er für seinen verunfallten Freund aus der Jugendzeit eine Trauerrede erstellen soll und dafür einige Lücken in seinem Wissensstand über Patricks Leben schließen möchte. Dass er sich bei seinen privaten Schnüffeleien mit einem gewaltigen Gegner anlegt, wird ihm erst bewusst, als sein eigenes Leben auf Messers Schneide steht.
Der Trauerredner Mads Madsen konnte mich mit seinem für einen jungen Mann von 28 Jahren leicht exzentrischen Kleidungsstil und seiner sympathischen, wenn auch etwas naiv-kindlichen Art, sofort in seinen Bann ziehen. Er und seine Familie, und seine engsten Freunde, wuchsen mir im Laufe des Krimis immer mehr ans Herz und so konnte ich mitfiebern und mitbangen, mich aber auch mitfreuen.
Der Autor hat sämtliche Charaktere mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet und so konnte ich den Plot fast wie in einem Film vor meinem geistigen Auge abspielen lassen. Hier kennt man wahrscheinlich auch das Talent des Autors als Drehbuchschreiber heraus.
Die Kapitel sind in mehrere sehr treffend betitelte Großkapitel zusammengefasst, was die Spannung noch vorantrieb und ich nur so durch die Seiten flog. Ich überzog mehrmals die von mir eingeplante Lesezeit, weil auch ein paar Cliffhanger mich das Buch nicht aus den Händen legen ließen und mich bis zur letzten Seite in Atem hielten.
Was mir an diesem Buch besonders gut gefiel, war der Einbau von Lokalkolorit der Ostsee, sei es nun durch kurze Teile in Plattdeutsch oder den Einbezug typischer landschaftlicher Besonderheiten.
Dem Buchumschlag ist zu entnehmen, dass es einen Fortsetzungsband mit diesem außergewöhnlichen Trauerredner geben wird, und ich freue mich schon heute auf die Lektüre.
Mein Fazit
In Über die Toten nur Gutes ist alles da, was es für einen guten Krimi braucht: einen sympathischen, etwas ausgefallenen Hobbyermittler, eine Kommissarin, die im entscheidenden Augenblick über ihre persönlichen Befindlichkeiten springt und einen super eingefädelten Plot mit jeder Menge Twists für eine spannende Handlung. Ein wirklich gelungener Auftakt einer (hoffentlich) längeren Reihe um den eigenwilligen, Trauerredner Mads Madson, seine Familie und Freunde. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!