To Carve A Fae Heart ist der erste Band der Fair Isle-Reihe von Tessonja Odette. Da ich bereits Erfahrungen mit Fae in Büchern gesammelt habe, war ich neugierig, wie diese Autorin das umsetzt.
Evie und ihre jüngere Schwester Amelie werden ausgewählt, um den König und den Prinzen der Fae zu heiraten und den Frieden zwischen ihren zwei Völkern zu bewahren. Die Fae gelten bei den Menschen als bösartig und grausam, weswegen Evie besonders vorsichtig ist. Von Prinz Cobalt, den sie heiraten soll, werden die Schwestern freundlich aufgenommen, doch König Aspen wirkt kalt und herablassend. Mit der Zeit merkt Evie, dass die Fae gar nicht so böse sind, wie es immer wieder gesagt wird und sie fängt auch an, Aspen in einem anderen Licht zu sehen.
Ich fand die ersten Seiten wirklich gut. Evie kam mir als starke Frau rüber, die ihre Zukunft geplant hat, sich nichts gefallen lässt und auf andere achtet. Letzteres war aber auch das, was mit der Zeit wirklich anstrengend wurde, denn sie hat ihre Schwester ziemlich bevormundet und sich um sie gesorgt. Das Problem war, dass Amelie das aber auch brauchte, denn diese war naiv und teilweise dümmlich. Beide sind mit dem Wissen aufgewachsen, dass Fae gefährlich sind und Menschen manipulieren können und dennoch hat Amelie schnell alles als harmlos angesehen und keinerlei Vorsicht walten lassen. Dass Evie da also etwas strenger mit ihr sein musste habe ich gut verstanden. Es war dennoch oft anstrengend, gerade mit der Kombination von Amelies Charakter. Ich mochte die Jüngere wirklich gar nicht. Cobalt war freundlich, aber war mir von der ersten Sekunde an zu glatt. Aspen selbst mochte ich recht gerne, auch wenn man anfangs so gut wie gar nichts von ihm mitbekommen hat. Es hat recht lange gedauert, bis er wirklich in der Geschichte vorkam, was ich schade fand. Er kam zwar etwas grummelig rüber, aber man hat schnell gemerkt, dass mehr an ihm dran ist und er komplexer ist. Die Nebencharaktere, allen voran Foxglove, mochte ich wirklich gerne und haben die Geschichte erträglicher gemacht. Der erste Abschnitt hat sich nämlich ziemlich gezogen. Sicherlich wurde die Welt erst etwas näher gebracht, aber für meinen Teil war es auch sehr politisch. Das hätte besser in die Geschichte eingebunden werden können. So habe ich mich wie in einem Politikunterricht gefühlt. Dazu kam, dass die Story sehr vorhersehbar war. Es gab keine Überraschungen, im Gegenteil. Es war alles sehr früh zu erkennen und das Buch hatte somit keinerlei Spannung. Es gab einen kleinen Moment im Buch, der mal etwas Dramatik gebracht hat, aber das war es auch. Für mich war das kein Auftakt, der mich die Reihe weiterlesen lässt. Von mir gibt es 2,5 Sterne. Auf Portalen, die keine halben Sterne haben, vergebe ich drei, aber nur weil die Romanze recht langsam und angenehm entsteht und es keine spicy Szenen gibt, was heutzutage nicht mehr oft in Büchern zu finden ist. Außerdem mochte ich die Nebencharaktere wie Foxglove echt gerne.