Joachim Ringelnatz (1883 - 1934) hieß bü rgerlich Hans Bö tticher und war Schriftsteller, Maler und war ein sehr bekannter und populä rer deutscher Lyriker des 20. Jahrhunderts.
Das Gymnasium musste er abbrechen und so ging er als Schiffsjunge und Matrose zur See. Spä ter, nach dem Abschluss einer kaufmä nnischen Lehre, arbeitete er in verschiedenen Berufen, zuletzt als Bibliothekar der grä flichen Familie Yorck von Wartenburg in Schlesien. Zum Ersten Weltkrieg meldete er sich freiwillig und erlebte ihn zunä chst als Maat und spä ter als Leutnant zur See und Kommandant eines Minensuchbootes.
1920 erschien sein Gedichtband 'Turngedichte', mit dem der Dichter und Vortragskü nstler bekannt wurde. 1923 knü pfte er an diesen Erfolg mit seinem Gedichtband 'Kuttel Daddeldu' an. 1928 erschien 'Als Mariner im Krieg', 1931 dann das 'Kinder-Verwirr-Buch'.
Sehr populä r wurde Joachim Ringelnatz durch seine unkonventionelle und spielerische Lyrik. Eine Mischung aus Seemannsgarn, Moritaten, sanfter Verzweiflung, Nichtsnutz-Erkenntnissen und bitterer Zeitkritik traf das Lebensgefü hl der 1. -Weltkriegs-Generation. Ringelnatz' tiefer Ernst wurde ü ber die spaß igen Dichtungen jedoch vielfach nicht wahrgenommen.
Nach der Machtergreifung der Nazis erhielt Ringelnatz 1933 Auftrittsverbot, seine Verö ffentlichungen wurden beschlagnahmt und seine Bilder fielen unter die Kategorie 'entartete Kunst'.
Schwer an Tuberkulose erkrankt verstarb er verarmt im Jahre 1934 in Berlin.