Manfred Winkler (1922-2014), der Nestor des deutschsprachigen » Lyris« -Poetenkreises in Jerusalem, stand wä hrend der Phase seines Schaffens, in der Gedichtbä nde von ihm in Deutschland erschienen, mit dem Genfer Literaturwissenschaftler Hans-Jü rgen Schrader im persö nlichen wie brieflichen Gedankenaustausch. Diese Korrespondenz und Freundschaft der Familien dokumentiert das Buch, das u. a. Winklers persö nliche und poetische Bezü ge zu Paul Celan berü hrt.
Der Lyriker und Bildhauer Manfred Winkler, in Putila in der Bukowina geboren, ü berlebte die Shoah in einem transnistrischen Arbeitslager und wurde 1945 ins kommunistische Rumä nien ausgebü rgert. Er verö ffentlichte in Temeswar seine ersten deutschsprachigen Bü cher (zwei Gedichtbä nde und eine Erzä hlung fü r Kinder). Nach der Ausreise nach Israel 1959 schrieb er auch auf Hebrä isch und wurde 1999 mit dem Preis des israelischen Ministerprä sidenten Levi Eschkol fü r Lyrik ausgezeichnet. Er war Mitarbeiter, dann Leiter des Herzl-Archivs. Einem breiteren deutschsprachigen Publikum wurde er erst 1997 durch den Band » Unruhe« (Sü dostdeutsches Kulturwerk, Mü nchen) bekannt. Vier weitere Gedichtsammlungen (Rimbaud, Frank & Timme) folgten und postum die umfassende Edition seiner deutschsprachigen Gedichte, » Haschen nach Wind« (Arco-Verlag, 2017). Sein Nachlass wird im Archiv des Instituts fü r deutsche Kultur und Geschichte Sü dosteuropas an der LMU Mü nchen aufbewahrt.