In 14 Lektionen und 2 Exkursen räumt Adolf Wagner mit der weit verbreiteten Illusion auf, die Nationalökonomik, also die Wissenschaft für die staatlich eingebundene Volkswirtschaft, sei eine empirische Wissenschaft. Vielmehr handelt es sich um eine Diskussionswissenschaft, die sich fortlaufend durch fachliche Debatten weiterentwickelt. Um das Funktionieren der Nationalökonomik in der »Marktwirtschaftlichen Demokratie« zu gewährleisten, ist eine »methodologische Ernüchterung ohne Illusionen« unerlässlich. Wollen und Können der Disziplin sollen auf diese Weise miteinander in Einklang gebracht werden. Dazu gehört auch die Abkehr vom »naturwissenschaftlichen Denkstil« und das Eingeständnis typisch unscharfer Variablen, ungenauer Daten und weicher Verknüpfungen.
Weil die Ökonomien mit ihren natural- und sozialökonomischen Bedingungen des Wirtschaftens grundverschieden sind, kann die Nationalökonomik niemals eine immer und überall gültige Einheitstheorie sein. Vielmehr gilt es, die Kontingenz nachkommender Ausprägungen von Ökonomien mitzudenken und anzuerkennen sowie die Unmöglichkeit, spezielle dynamische Makromodelle - durch Ökonometrie vergangenheitsgestützt - für verlässliche Prognosen zu verwenden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einige Verfahrens-Illusionen
Die methodologische Illusion Die Allwissens-Illusion Die Verhaltens-Illusion Exkurs: Die Optimismus-Pessimismus-Modellierung Die Gleichheits-Illusion Die Genauigkeits-Illusion Die Vollständigkeits-Illusion Die Eindeutigkeits-Illusion
2. Einige Ergebnis-Illusionen
Die ordnungsgebundene Erfolgs-Illusion Die Verteilungs-Illusion Die Machbarkeits-Illusion Die Kreislauf-Illusion: Ausgaben bewirken Einnahmen Die Größen-Illusion Die Wachstums-Illusion: Geld, Investitionen, Wirtschaftswachstum Die Glücks-Illusion total, partiell und summarisch
3. Gesucht: Demokratietaugliche Nationalökonomik
Grundlagen gesichert? Ordnungspolitische Orientierungen klar? Marktwirtschaftliche Demokratie als System gesichert? Sparkassen abseits ihres Gründungsauftrags? Glück und Freiheit im Fortgang der Geschichte? Appelle an Verbraucher und Investoren? Eine wirtschaftsfreundliche Presse? Konnten »Expert Economists« die irrenden »Folk Economists« korrigieren? Die Arbeitsweise der Nationalökonomen Produktion, Transaktionen, Wohlstandswachstum Mikro-Wicksell-Effekte bedenken Wachstumsimpulse Keynes-Johr-Instabilitat, Harrod-Paradoxon und die Verhulst-Gleichung Staatsausgaben an Strategische Sektoren Makro-X-Ineffizienz staatlicher Stellen beachten Lebenslagen für Nutzen- und Glücksziele umreisen Das »magische Neuneck« als Behelf?