Angelus Silesius: Cherubinischer Wandersmann
Lesefreundlicher Groß druck in 16-pt-Schrift
Nach dem Vorbild von Abraham von Franckenberg und Daniel Czepko schreibt Angelus Silesius seine berü hmten Epigramme, die er unter dem Titel » Cherubinischer Wandersmann« zusammenfasst und 1657 verö ffentlicht. Das Unsagbare, den mystischen Weg zu Gott, in Worte zu fassen, ist das Anliegen seiner antithetisch pointierten Alexandriner Dichtung.
» Ich bin so groß als Gott, er ist als ich so klein.
Er kann nicht ü ber mich, ich unter ihm nicht sein. «
Groß format, 210 x 297 mm
Berliner Ausgabe, 2019
Durchgesehener Neusatz mit einer Biographie des Autors bearbeitet und eingerichtet von Theodor Borken
Entstanden: Die ersten fü nf Teile entstanden vermutlich zwischen 1653 und 1657 und erschienen zuerst: Wien (Johann Jacob Kü rner) 1657, der sechste Teil wurde zuerst in der 2. Auflage des Werks, Glatz (Ignatz Schubarth) [1675], gedruckt. Die Texte folgen jeweils den Erstdrucken.
Textgrundlage ist die Ausgabe:
Angelus Silesius: Sä mtliche poetische Werke in drei Bä nden. Band 3, Herausgegeben und eingeleitet von Hans Ludwig Held, Mü nchen: Hanser, 1952.
Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Johannes Scheffler (Strichzeichnung).
Gesetzt aus der Minion Pro, 16 pt.
Henricus Edition Deutsche Klassik UG (haftungsbeschrä nkt)
Ü ber den Autor:
Johannes Scheffler, genannt Angelus Silesius, wird 1624 in Breslau geboren und evangelisch getauft. Noch im Gymnasium schreibt der 18-jä hrige erste Gedichte, die auch gedruckt werden. Wä hrend des Studiums in Leiden lernt er den Mystiker Abraham von Franckenberg kennen, der ihn in das Werk Jakob Bö hmes einfü hrt, auf das Scheffler spä ter seine Erkenntnis der Wahrheit zurü ckfü hrt. 1652 lä ß t er sich als Arzt in Breslau nieder, bekennt sich 1653 ö ffentlich zum Katholizismus und nennt sich fortan - nach einem spanischen Mystiker - Angelus. In einer Vielzahl energisch und zum Teil polemisch formulierter Streitschriften tritt er fü r die schlesische Gegenreformation ein. Zwei Jahre nachdem er ehrenamtlicher Hofarzt von Kaiser Ferdinand III. und Mitglied der Rosenkranzbruderschaft geworden ist, wird er 1661 zum Priester geweiht und spä ter Hofmarschall des Breslauer Fü rstbischofs Sebastian von Rostock. Die letzten Lebensjahre bis zu seinem Tode 1677 lebt er zurü ckgezogen als Armenarzt im Breslauer Matthiasstift und verschenkt sein gesamtes Vermö gen. Seine Lyrik reflektiert die Liebe der Seele zu ihrem Heiland, das tiefe religiö se Empfinden und die mystische Vereinigung. Sie zä hlt zu den bedeutendsten Werken der Barockliteratur.