Tolle, unterhaltsame Geschichte!
Darum geht es:Schon als Vesper dem gut aussehenden Alex zum ersten Mal über den Weg läuft, fühlt sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Seine leuchtend grünen Augen scheinen direkt in ihr Herz zu blicken und sein umwerfendes Lächeln bringt sie dazu, den ganzen Mist um sie herum zu vergessen. Zumindest für einen kurzen Moment ¿ bis Vesper Alex bei einem Abendessen wiedersieht, das ihre Mutter mit ihrem neuen Verlobten und dessen Tochter ausrichtet. Als sich dort herausstellt, wer Alex wirklich ist, wird ihnen klar, dass ihre Liebe niemals sein darf¿ aber Gefühle lassen sich nichts vorschreiben.Meine Meinung:Das Ende von Vespers und Toms Beziehung ist sehr dramatisch und ulkig zugleich. Ich musste laut lachen, als sie ihm ihre Tasche hinterherwarf. Ironischerweise hat Alex ihren Ausraster und ihren darauffolgenden emotionalen Zusammenbruch miterleben dürfen. Daraufhin laufen sich die beiden verdammt oft durch Zufall über den Weg. Mir war es fast schon zu viel, dass das Schicksal (in diesem Fall die Autorin) die beiden derart oft unerwartet begegnen ließ.Dank des Klappentextes habe ich bereits vermutet, dass Alex der Freund von Vespers Stiefschwester ist. Umso mehr hat mich schockiert, dass es zu einem Kuss zwischen Vesper und Alex kam. Unwillkürlich fragte ich mich, ob sie an einen Kerl geraten war, der die Gefühle von Mädchen ebenso mit den Füßen trat wie Tom. Als Alex dann bei dem Essen auftaucht, kann ich Vesper absolut verstehen. Ich hätte ihn ebenfalls zum Teufel gejagt.Was ich bei dem Essen absolut interessant fand, war die Anspielung auf das Leuchten, das Vesper beobachten konnte, als Maggie und John sich umarmten. Ich rechnete deshalb damit, dass sich in dieser Richtung ebenfalls etwas entwickeln könnte. Die beiden schienen mehr füreinander übrig zu haben, als es zuerst den Anschein machte.Ich finde es einerseits süß, dass Maggie und Alex Rücksicht auf ihren Vater und Vespers Mutter nehmen wollen, gleichzeitig kommt mir diese Idee absolut bescheuert vor. Es ist ihre freie Entscheidung und es ist schade, dass sie sich von den beiden in diese Form pressen lassen wollen. Auch wenn Maggie sich damit abzufinden scheint, hoffte ich, dass sie nicht doch insgeheim noch Gefühle für ihn hat.Alex, was sage ich nur zu Alex? Ich finde ihn absolut interessant. Er lässt sich nicht so schnell von Vespers Eisprinzessinenmasche blenden und lockt spielend ihre weiche, verletzliche Seite hervor. Ich mochte seinen Humor, seine Art und seinen Charme wirklich sehr.Toni ist mir richtig sympathisch. Sie kennt ihre beste Freundin so gut, wie niemand sonst. Leider ist ihre Idee vollkommen bescheuert, weshalb ich auch verstehen kann, dass Vesper anschließend wütend auf sie ist. Toni meinte es zwar gut, aber es wäre wahrscheinlich einfacher und vor allem sinnvoller gewesen, das Problem anders anzugehen. Da ich sie dennoch sehr mag, freut es mich, dass sie Paul gefunden hat. Etwas schade finde ich, dass man so wenig über ihn erfährt. Er ist eher eine Randperson und wird hin und wieder mal erwähnt.Nach dem Clubabend habe ich mir bereits Gedanken über Maggies Männerbesuch gemacht. Tatsächlich lag ich mit meiner Vermutung richtig. Es wunderte zwar, dass Vesper die Stimme nicht erkannte.Grundsätzlich ist Vespers Situation sehr schwierig. Für mich ist absolut nachvollziehbar, dass sie sich vernachlässigt und wie ein ungeliebtes Haustier fühlt, das man einfach bei jemandem ablädt, wenn es gerade nicht mehr passt. Ihre Aufmüpfigkeit ist für mich deshalb verständlich. Glücklicherweise redet sie mit ihren Eltern über die Situation und das Verhältnis wird wieder besser.Als es am Ende dann endlich zur Auflösung kam, wunderte mich eigentlich am meisten, dass Maggie absolut verständnisvoll war. Das zeigte umso mehr, was für eine liebevolle Person sie ist.Mein Fazit:Eine schöne, wenn auch nicht komplett neu erfundene Geschichte, in der das Schicksal die beiden Hauptprotagonisten immer wieder zueinander führt. Ein paar Szenen waren abzusehen, dennoch machte es viel Spaß, weiterzulesen. Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Er war locker, flüssig und absolut authentisch. Ich habe mich beim Lesen richtig wohl gefühlt. Ich kann das Buch also auf jeden Fall weiterempfehlen.